(ots) -
Ob Auto, Wohnung oder Werkzeug - diese Dinge kann man auch leihen,
statt sie zu besitzen. Das ist das Prinzip der "Sharing Economy". Die
Bekanntheit ist bislang eher gering: Nur 15 Prozent der deutschen
Gesamtbevölkerung kennen den Begriff überhaupt, bei den
Internetnutzern sind es immerhin 28 Prozent. Allerdings geben
lediglich neun Prozent der Onliner an, Sharing-Angebote zu nutzen -
bei den unter 30-Jährigen steigt dieser Wert aber auf immerhin 17
Prozent. Alle Altersgruppen sind sich jedoch einig, dass "Sharing
Economy" eine Konsumform mit Zukunft ist. Das ergab die Studie
"Sharing Economy 2015" des GfK Vereins.
Teilen könnte ein neuer Konsumtrend werden: Im Internet entstehen
immer mehr solcher Plattformen, ob für Wohnungen, Autos, Kleidung
oder Bücher. "Sharing Economy" ist das Stichwort - das jedoch 83
Prozent der Gesamtbevölkerung bislang noch nicht kennen. Dies ist das
Ergebnis der Studie "Sharing Economy 2015", für die der GfK Verein
die deutsche Gesamtbevölkerung und private Internetnutzer befragte.
Wird das Geschäftsmodell anhand von Beispielen beschrieben, gibt
knapp ein Drittel der Internetnutzer an, solche Angebote zu kennen.
Jeder Zweite hat davon schon einmal gehört, ohne Genaueres darüber zu
wissen. Und nur etwa jedem Fünften sind Sharing-Angebote vollkommen
unbekannt.
Teilen ist eine Frage des Alters
Bei der Nutzung sind die Onliner zurückhaltender: Nur neun Prozent
sind auf Teil- oder Tausch-Plattformen aktiv, 14 Prozent
interessieren sich immerhin für diese Angebote. Und lediglich fünf
Prozent können sich eine Nutzung überhaupt nicht vorstellen. Je
jünger die Befragten sind, desto höher ist die Bereitschaft zu
teilen: 17 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 30
Jahren hat schon Erfahrungen mit Sharing-Plattformen gemacht, 19
Prozent würden in Zukunft darauf zurückgreifen. Bei den über
60-Jährigen haben lediglich zwei Prozent Sharing-Erfahrungen
gesammelt, nur für jeden Zehnten käme eine Nutzung künftig in Frage.
Weniger kaufen entlastet die Umwelt
Obwohl noch die wenigsten Verbraucher Erfahrungen mit der "Sharing
Economy" haben, glauben die befragten Internetnutzer an diese Art des
Konsums: Fast 70 Prozent derjenigen, die nach einer Erklärung etwas
mit dem Begriff anfangen können, sind der Meinung, dass sich die
Teil- und Tauschökonomie künftig stärker durchsetzen wird. Nur 18
Prozent glauben, dass Sharing ein Nischenangebot für einen kleinen
Konsumentenkreis bleiben wird. Lediglich acht Prozent halten die
"Sharing Economy" für eine vorübergehende Modeerscheinung. "Aus den
Ergebnissen ist ablesbar, dass die Nachfrage nach dem Teilen von
bestimmten Gütern wohl steigen wird. Eine wichtige Frage wird aber
sein, ob auch die Angebotsseite künftig Schritt hält - sowohl was
professionelle Angebote betrifft als auch private", kommentiert
Professor Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, die
Ergebnisse.
Doch warum sollte man überhaupt Dinge mit anderen teilen? 81
Prozent der "Kenner" des Begriffs stimmen zu, dass "Sharing Economy"
die Ressourcen schont und weniger Produkte hergestellt werden müssen.
Sieben Prozent sind wiederum skeptisch und vermuten, dass mit dem
gesparten Geld dann eben andere Dinge gekauft würden.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der aktuellen Studie "Sharing
Economy 2015" des GfK Vereins. Für die Studie hat der GfK Verein im
September 2015 insgesamt 2.008 Internetnutzer ab 14 Jahren in
Deutschland befragt. Um Vergleiche zur Studie "Sharing Economy 2014"
zu ziehen, wurden zudem 1.000 Personen ab 14 Jahren per Telefon
(CATI) und weitere 1.000 Personen online befragt. Ausführlichere
Ergebnisse finden Sie auf: www. gfk-compact.de
Zum GfK Verein
Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation
zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus 550 Unternehmen
und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es, innovative
Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen
Institutionen zu entwickeln, die Aus- und Weiterbildung von
Marktforschern zu fördern und die für den privaten Konsum
grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die
Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den
Mitgliedern des Vereins kostenlos zur Verfügung gestellt. Der GfK
Verein ist Gesellschafter der GfK SE. Weitere Informationen unter
www.gfk-verein.org. Twitter: GfK_Verein
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