(ots) - Es brauchte nicht den jüngsten Anschlag auf ein
Luxushotel in der Hauptstadt Bamako, um in Erinnerung zu rufen: Mali
ist einer der gefährlichsten Plätze der Welt. Wenn nun die Bundeswehr
zusätzliche Soldaten in das westafrikanische Land entsendet, sollte
deshalb von Anfang an Klartext geredet werden. Dies ist zweifelsohne
die heikelste Mission der Bundeswehr seit Afghanistan. Anschläge auf
Blauhelmsoldaten und Regierungstruppen vor allem im Norden des Landes
zählen im Land des sagenumwobenen Timbuktu zur Tagesordnung. Die
islamistischen Kräfte wie Ansar Dine haben kein Interesse an Frieden
im Land. Sie werden weitermachen. Weitere Anschläge auch an
vermeintlich sicheren Orten Malis und auch auf Bundeswehrsoldaten
sind wahrscheinlich. Wichtig ist es deshalb, die Lehren aus
Afghanistan mit nach Afrika zu nehmen. Das heißt: Statt sich wie beim
Hindukusch-Einsatz in Debatten darüber zu ergehen, ob sich
Deutschland im Krieg befindet oder nicht, müssen die Soldaten
bestmöglich ausgerüstet werden. Zwar dürfte Frankreich kaum mit den
deutschen Einsätzen in Mali und im Nord-Irak entlastet werden. Die
Entscheidung der Bundesregierung ist dennoch richtig, weil sich
Deutschland nicht nur in Worten, sondern auch in Taten solidarisch
mit dem angeschlagenen Frankreich im Kampf gegen islamistischen
Terror zeigen muss. Auch ist in innerdeutschen Debatten viel von der
Bekämpfung der Fluchtursachen die Rede. In Mali kann Deutschland hier
sicherlich nicht das große Rad bewegen, aber zumindest an einer
kleinen Schraube drehen.
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