(ots) - PwC-Studie zeigt, wo der Fiskus bei
Betriebsprüfungen besonders genau hinschaut / Mehrheit der befragten
Unternehmen berichten über erhöhten Aufwand / Hohe Relevanz für
Praktiker / Digitalisierung ist bei den Betriebsprüfern angekommen
Die Finanzbehörden prüfen deutsche Unternehmen mit zunehmender
Intensität. Das zeigt die aktuelle Studie "Betriebsprüfungen 2015",
für die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mehr
als 200 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen
befragt hat. Sie liefert aufschlussreiche Erkenntnisse über aktuelle
Trends und Schwerpunkte. "Die große Mehrheit der befragten
Unternehmen gibt an, dass Betriebsprüfungen heute mehr Aufwand
bedeuten als vor fünf Jahren", sagt Dr. Arne Schnitger, Steuerexperte
und Partner bei PwC.
Besonders hoch sei dieser Anteil mit 77 Prozent bei
Großunternehmen mit mehr als 500 Millionen Euro Jahresumsatz. Diese
Großunternehmen bekommen zudem häufiger Besuch von den Finanzbeamten:
Bei 67 Prozent von ihnen fand zum Zeitpunkt der Befragung eine
Betriebsprüfung statt. Unter den umsatzschwächeren Unternehmen betrug
der Anteil immerhin noch 51 Prozent.
Rückstellungen und Verrechnungspreise im Fokus
Zu den Bereichen, die Finanzbeamte besonders genau prüfen, gehören
die Rückstellungen: Vier von fünf Unternehmen berichten, dass deren
Höhe ein Thema bei der letzten Betriebsprüfung war. "Auch Bewertungen
von Wirtschaftsgütern und Wertberichtigungen werden weiterhin oft
hinterfragt", berichtet Schnitger.
Bei Prüfungen im Bereich der Gewerbesteuer geht es hingegen am
häufigsten um die Hinzurechnung von Lizenzzahlungen und Mieten oder
Pachten, während die Beamten im Bereich der
Umsatzsteuer-Sonderprüfungen am liebsten den Vorsteuerabzug
hinterfragen.
Ein weiterer Schwerpunkt sind konzerninterne Verrechnungspreise:
Fast 60 Prozent der international aufgestellten Unternehmen
berichten, dass diese bei der letzten Prüfung im Fokus standen. Zudem
zeigt die Befragung, dass die Beamten enger mit Kollegen aus anderen
Ländern zusammenarbeiten: Jedes vierte Unternehmen hat während der
letzten Prüfung einen Informationsaustausch mit ausländischen
Steuerbehörden erlebt.
Wenige Finanzgerichtsprozesse, hohe Nachzahlungen
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Beim Thema
Verrechnungspreise kommt es vergleichsweise selten zu internationalen
Verständigungsverfahren oder Finanzgerichtsprozessen. "Offenbar
scheuen viele Unternehmen den Aufwand eines Verfahrens und suchen
lieber den Kompromiss mit den Betriebsprüfern", sagt Schnitger. Diese
Haltung trägt dazu bei, dass viele Betriebsprüfungen zu hohen
Mehreinnahmen für den Staatshaushalt führen: Mehr als 80 Prozent der
Unternehmen berichten, dass sie nach der letzten Prüfung Steuern
nachzahlen mussten. In Großunternehmen führt sogar praktisch jede
Prüfung zu Mehrsteuern.
Eine weitere interessante Erkenntnis der Studie ist, dass die
Digitalisierung bei den Betriebsprüfern angekommen ist: Der
Datenzugriff erfolgt bereits in 87 Prozent der Fälle auf digitalem
Weg. Dass Unternehmen trotzdem von steigendem Aufwand berichten,
lässt vermuten, dass Prüfer die Zeitersparnis für intensivere
Prüfungen nutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.pwc.de/BP_2015
Ãœber PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 208.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85-2559
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com
www.pwc.de