(ots) - Vor dem Beginn der Klimakonferenz in Paris am Montag
fordert die Hilfsorganisation CARE ein gerechtes und ehrgeiziges
Abkommen. "CARE erwartet von den Regierungsvertretern, die
Gelegenheit beim Schopfe zu packen und die Welt endlich auf einen
sicheren und gerechten Klima-Weg zu bringen", so CARE-Klimaexperte
Sven Harmeling.
Auf der Weltklimakonferenz in Paris wollen Vertreter von fast 200
Ländern einen verbindlichen Vertrag beschließen, der das Ende des
Kohlezeitalters einläuten könnte. Laut CARE reicht dabei das Ziel
einer Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad nicht aus: "Wir stehen
hinter der Forderung von 106 besonders betroffenen
Entwicklungsländern und Hunderten von Organisationen, die
Erderwärmung unter 1,5 Grad zu begrenzen. Das Abkommen muss die Tür
dafür offen halten."
Regionen wie etwa die peruanischen Anden oder das Himalaya-Gebirge
sind schon bei niedrigeren Erhöhungen vom Schmelzen der Gletscher
betroffen. "Nicht alle Erdregionen sind gleich betroffen", so
Harmeling. "Eine 2 Grad-Erhöhung in Deutschland könnte etwa 4 Grad im
Niger bedeuten. Das ist untragbar für Millionen von Menschen, die
bereits jetzt schon von Dürren und dem Wetterphänomen El Niño stärker
denn je betroffen sind." Laut den Vereinten Nationen wird das Jahr
2015 wohl das wärmste Jahr der Geschichte werden. Dieser Rekord
könnte jedoch 2016 bereits wieder gebrochen werden. "Unsere Message
ist klar und deutlich: Wenn der Klimawandel nicht drastisch gebremst
wird, können wir Armut nicht ausreichend bekämpfen und es wird zu
immer weiteren und größeren humanitären Krisen kommen."
Es fehle nicht an den nötigen Ressourcen, aber diese müssten auch
bereitgestellt und Fortschritte in zentralen Fragen wie der
Finanzierung für Klimaanpassung und Hilfen für Klimaschäden gemacht
werden. Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte müssten als
Leitprinzipien im Abkommen verankert werden.
"Die Regierungen in Paris stehen vor einer schweren Aufgabe; viele
Länder sind sich in Schlüsselfragen noch uneins. Trotzdem: Ihnen muss
klar sein, dass sie den Klimawandel nicht nur stoppen müssen, sondern
es auch können", so Harmeling.
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