(ots) - Entwicklungsminister erwartet positive Signale
vom Weltklimagipfel in Paris
"Wir werden beim Ziel der Zwei-Grad-Begrenzung weiterkommen" -
Müller für Besteuerung des Schiffsdiesels
Osnabrück. Der Weltklimagipfel in Paris wird nach den Worten von
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ein positives Signal senden.
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag)
sagte Müller: "Wir werden viel weiter kommen bei dem Ziel, den
Ausstoß von Kohlendioxid zu senken und die globale Erwärmung auf
weniger auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen." Am
effektivsten wäre eine weltweite CO2-Steuer, erklärte Müller. "Die
Frage ist, wie weit wir mit freiwilligen Vereinbarungen kommen." Der
Minister sprach sich daher dafür aus, eine Besteuerung des
Schiffsdiesels einzuführen. In den Transportkosten müssten sich auch
die Belastungen für Umwelt und Klima abbilden. Müller nannte es
erfreulich, dass sich die Regierungen der USA und Chinas in der
Klimapolitik bewegten. "Die Entscheidung, ob wir das Zwei-Grad-Ziel
erreichen, fällt in den Schwellenländern China, Indien, Brasilien und
Indonesien", sagte der Minister weiter. Nötig sei eine
Innovationspartnerschaft, gerade in der Energiewirtschaft. Allerdings
werde es in den nächsten 20 Jahren nicht gelingen, die Entwicklung in
Asien und Afrika komplett auf der Basis erneuerbarer Energien zu
schaffen. Der Umstieg von Kohle auf erneuerbare Energien werde
konsequent gefördert. Doch es sei auch nötig, realistisch zu bleiben.
"Wenn diese Länder ganz auf Kernkraft, Kohle und Öl verzichten
müssten, wäre eine wirtschaftliche Entwicklung dort kaum möglich",
sagte Müller.
Entwicklungsminister warnt vor Krieg um Wasser
"Wir haben in Äthiopien und Namibia eine extreme Dürre" - Müller:
Klimawandel war auch in Syrien der Kriegstreiber
Osnabrück. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sieht den
Klimawandel als Treiber für weitere kriegerische
Auseinandersetzungen. "Wir haben in Äthiopien und Namibia eine
extreme Dürre. Der Kampf um Wasser wird morgen ein Krieg um Wasser
sein", sagte Müller in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag). Er verwies darauf, dass Experten eine extreme
Dürre von 2006 bis 2011 und damit den Klimawandel als Katalysator für
den Ausbruch des Syrien-Kriegs betrachteten. Hunger und
Ernährungsnotstand hätten dann einen Aufstand ausgelöst. Der
Syrien-Krieg sei damit nur ein Vorbote. Auch für Indien und China
sieht der Minister in dieser Hinsicht Gefahren. Das Himalaya-Gebirge
sei Wasserspeicher für etwa zwei Milliarden Menschen. "Sollte es
diese Gletschermassive nicht mehr geben aufgrund des Klimawandels in
20, 30 Jahren, haben wir am Unterlauf der Flüsse, beispielsweise in
Indien und China, erhebliche Probleme", betonte der Minister.
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