pimacon-Erhebung: Fertigungsunternehmen vernachlässigen die systematische Planung und Steuerung der Maschinenwartung
(firmenpresse) - Produktion wird oft unvorbereitet mit plötzlich notwendigen Reparaturarbeiten konfrontiert
Das Instandhaltungsmanagement der Fertigungsunternehmen für ihre Produktionsmaschinen weist nach einer Studie des Beratungshauses pimacon erhebliche Schwächen auf. Vor allem mangelt es an zielorientierten Vorgehensweisen und vorbeugenden Maßnahmen, was die Produktivität durch ungeplante Maschinenstillstände stark beeinträchtigt. Befragt wurden für diese Untersuchung über 200 Unternehmen aus der EMEA-Region.
Zu den besonders auffälligen Ergebnissen der Studie gehört, dass nur selten eine Instandhaltungsstrategie mit klar definierten Zielen besteht. Nur wenig mehr als ein Viertel der Unternehmen verfügt über einen umfassenden Ansatz. Alle anderen beschränken sich auf eine punktuelle Ausrichtung (32 Prozent), zwei von vier arbeiten sogar weitgehend ohne nennenswerte Konzepte. „Diese Zurückhaltung ist insofern sehr erstaunlich, weil die Instandhaltungskosten bis zu 15 Prozent der Standortkosten ausmachen können und Effizienzsteigerungen insofern spürbare Ersparniseffekte erzeugen“, erklärt pimacon-Geschäftsführer Hans-Jürgen Kopp.
Die unzureichende strategische Grundlage zeigt sich auch in den konkreten Maintenance-Verhältnissen der Unternehmen. Die meisten beschränken sich auf einen reaktiven Umgang mit Störungen, vorbeugende Maßnahmen zur Instandhaltung nehmen nur 39 Prozent der befragten Fertigungsbetriebe vor. „Erforderlich wäre, eine Kombination der drei unterschiedlichen Instandhaltungsarten Entstör-, zustandsorientierten und vorbeugenden Instandhaltung vorzunehmen“, empfiehlt der Consultant. Davon sind die meisten Unternehmen jedoch noch weit entfernt, denn lediglich etwas mehr als ein Drittel folgt dieser Notwendigkeit.
Aber auch Computerized Maintenance Management Systeme (CMMS) für die Instandhaltungsplanung und –steuerung werden häufig nicht genutzt oder sie verfügen über keine Integration mit den anderen IT-Systemen. Dadurch fehlt es an einem wirksamen Instrument um Wartungsarbeiten effizient mit den Produktionsplänen zu koordinieren. Zudem unterstützen CMMS die Kennzahlensysteme für das Instandhaltungsmanagement.
Doch auch in dieser Hinsicht weisen die Fertigungsunternehmen erhebliches Schwächen auf. Über ein umfassend auf die Maintenance-Anforderungen zugeschnittenes Kennzahlensystem verfügt nur jedes vierte Unternehmen, die meisten begnügen sich mit hilfsweise herangezogenen Kennzahlen zur Bewertung und Steuerung der Instandhaltungsprozesse. In jedem dritten Fall findet aber nicht einmal dies statt. „Es ist dann zu keinem Zeitpunkt erkennbar, welche Schwächen bestehen und in welchem Maß sich die Wartungsarbeiten produktivitätsstörend auswirken“, problematisiert Kopp die fehlende Transparenz. „Damit lässt sich auch nicht ermitteln, wo der Hebel für Optimierungsmaßnahmen angesetzt werden kann.“
Dass Verbesserungspotenziale in deutlichem Maß bestehen, zeigt allein die Erkenntnis der pimacon-Untersuchung, dass die Produktion meist völlig unvorbereitet mit plötzlich notwendigen Reparaturarbeiten konfrontiert wird. Lediglich bei zwei von fünf Fertigungsunternehmen liegt der Anteil der geplanten zur ungeplanten Instandhaltung wenigstens bei über 65 Prozent. „In der Konsequenz bedeutet dies meist, dass die Produktionsprozesse unterbrochen werden, die Mitarbeiterkosten ohne entsprechenden Produktivitätsnutzen entstehen und Kunden nicht termin- und mengengerecht bedient werden können“, betont der Consultant. „Solche Folgen lassen sich deutlich reduzieren, sofern in den Instandhaltungskonzepten ein stärkeres Augenmerk auch auf die zustandsorientierte und vorbeugende Instandhaltung gerichtet wird.“
Doch stattdessen sind die meisten Fertigungsbetriebe nicht einmal auf einen plötzlich entstehenden Handlungsbedarf vorbereitet: In drei von vier Fällen fehlt ihnen der Überblick zu den notwendigen Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen.
Ergebnisse:
(Grafiken können hier heruntergeladen werden)
Verfügen Sie über eine Instandhaltungsstrategie mit klar definierten Zielen?
* ja, mit umfassendem Ansatz27%
* bildet die Anforderungen nur teilweise ab32%
* nein oder bildet die Anforderungen nur gering ab41%
(n = 217 Fertigungsunternehmen in der EMEA-Region; Quelle: pimacon GmbH
Auf welche Instandhaltungsarten konzentrieren Sie sich hauptsächlich in Ihrem Instandhaltungsmanagement?
* Entstör-Instandhaltung73%
* zustandsorientierte Instandhaltung54%
* vorbeugende Instandhaltung39%
* alle drei Instandhaltungsarten gleichermaßen36%
(Mehrfachnennungen möglich)
Nutzen Sie ein Computerized Maintenance Management System (CMMS)?
* ja und vollständig integriert26%
* ja, aber ohne Integration mit anderen IT-Systemen35%
* nein39%
Verwenden Sie ein auf das Instandhaltungsmanagement zugeschnittenes Kennzahlensystem?
* ja, mit umfassender Ausrichtung24%
* nur hilfsweise herangezogene Kennzahlen42%
* nein34%
Wie hoch ist der Anteil der geplanten zur ungeplanten Instandhaltung?
* kleiner 50%31%
* zwischen 50 und 65%30%
* zwischen 65 und 80%22%
* größer 80%17%
Haben sie einen detaillierten Überblick über ihre Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien in Wert und Menge?
* ja, vollständig in Wert und Menge29%
* nur ungefährer Überblick44%
* nein27%
Ãœber pimacon.
Als Optimierungsberater für anspruchsvolle Anforderungen konzipiert pimacon. Lösungen, mit denen die Kunden einen dauerhaft hohen Zusatznutzen in ihrer Produktion entwickeln. Wir denken in der Dimension des Mehrwerts, eröffnen damit Raum für neue Lösungsideen, orientieren uns aber immer konsequent an dem Prinzip der schlanken und gleichzeitig passgenauen Realisierung mit überdurchschnittlichen Nutzenergebnissen. Vor allem in der Prozessindustrie zuhause, greifen wir dabei auf umfassende branchenspezifische Best Practices zu, um unsere Kunden erfolgssicher zum Ziel zu führen. www.pima-con.com
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