(ots) -
- Wirtschaft nach 35 Boom-Jahren am Scheidepunkt
- Warnung vor nachlassendem Elan bei Reformen
- Neue Analyse: BDI-Länderbericht China erschienen
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält die
Verwundbarkeit der deutschen Unternehmen bei einer möglichen
Abkühlung der chinesischen Wirtschaft für gering. Das geht aus einer
neuen Analyse hervor, die der BDI am Dienstag in Berlin vorstellte.
Die deutschen Unternehmen sind demnach wegen ihres China-Geschäfts
keinem besonderen Risiko ausgesetzt. Dabei weisen sie eine starke
Präsenz im Land auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung unter 17
ausgewählten Leitfirmen der deutschen Industrie. Diese stehen für den
überwiegenden Teil der Aktivitäten deutscher Unternehmen aus der
Realwirtschaft in China.
Die befragten Unternehmen erwirtschafteten im vergangenen Jahr im
Durchschnitt elf Prozent ihres Umsatzes im bevölkerungsreichsten Land
der Welt. Zum Vergleich: Der Anteil der dortigen Volkswirtschaft am
weltweiten Bruttoinlandsprodukt liegt inzwischen bei 16 Prozent. "Das
China-Geschäft der deutschen Unternehmen ist robust aufgestellt",
kommentierte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber.
Die befragten Unternehmen nennen drei große Herausforderungen für
ihr Geschäft in Fernost: das sich deutlich abschwächende
Wirtschaftswachstum, bestehende Markt- und Investitionsbarrieren
sowie das Finden und Halten von qualifizierten Mitarbeitern.
"China steht nach 35 Boom-Jahren mit hohen Wachstumsraten an einem
Scheidepunkt. Dieser erfordert bedeutende Weichenstellungen in der
Politik und in den Unternehmen", sagte Kerber.
"Derzeit lässt der Elan für wirtschaftliche Reformen nach. Eine
sich abzeichnende Verschleppung der Reformen würde sich auch auf
deutsche Unternehmen negativ auswirken", warnte der
BDI-Hauptgeschäftsführer. "Für die deutsche Industrie bieten sich
neue Chancen, wenn marktwirtschaftliche Prinzipien in der
Wirtschaftspolitik deutlich stärker zum Tragen kommen."
http://bdi.eu/media/presse/publikationen/konjunktur-standort-und-w
ettbewerb/20151201_Laenderbericht_China.pdf
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