(ots) - In einer gemeinsamen Petition machen die deutschen
Kinderhilfsorganisationen SOS-Kinderdörfer weltweit und
SOS-Kinderdorf e.V. auf die dringende Notwendigkeit des besonderen
Schutzes von Flüchtlingskindern aufmerksam.
Seit Jahresbeginn suchen immer mehr Kinder und Familien in Europa
Zuflucht. Allein in Deutschland stieg die Zahl der unbegleiteten
Flüchtlingskinder auf 30.000 dramatisch an, wie die Bundesregierung
im November mitteilte. Im Vorjahr waren es demnach an die 8.000. Die
kindgerechte Unterbringung, Versorgung und Betreuung von begleiteten
und unbegleiteten Flüchtlingskindern in Herkunfts- und Transitländern
sowie in Deutschland müssen in der nationalen und europäischen
Flüchtlingspolitik absolute Priorität erhalten, fordern die
Kinderhilfsorganisationen.
Wenn Kinder und Jugendliche in Deutschland ankommen, ist mehr als
nur die bloße Unterbringung gefordert: "Oftmals haben Kinder in ihrem
Herkunftsland und auf der Flucht Erfahrungen gemacht, mit denen sie
nicht allein gelassen werden dürfen. Dafür brauchen sie Hilfe. Kinder
müssen in Unterkünften untergebracht sein, die auch für sie geeignet
sind. Sie brauchen Schutz vor Übergriffen, Privatsphäre und eine
kindgerechte Umgebung", erklärt Prof. Dr. Johannes Münder, Vorstand
von SOS-Kinderdorf. "Hier müssen Bund, Länder und Gemeinden dringend
nachbessern, kinder- und familiengerechte Unterkünfte sowie
psychologische und medizinische Betreuungsangebote bereitstellen."
Gleichzeitig ist ein besserer Schutz der Flüchtlingskinder schon
während der Flucht unabdingbar: "Wir beobachten, dass Flüchtlinge in
den Transitländern der Balkanroute bei jeder Witterung ungeschützt im
Freien ausharren müssen, weil es keine Unterbringungsmöglichkeiten
gibt. Schließen Grenzen, ist das gerade jetzt im Winter für Kinder
lebensbedrohlich", sagt Wilfried Vyslozil, Vorstandsvorsitzender der
SOS-Kinderdörfer weltweit. "Hier muss besonderes Augenmerk auf das
Wohl der Kinder gelegt werden. Zudem muss in den Herkunftsländern die
Hilfe trotz des Krieges über die pure Sicherung des Überlebens
hinausgehen, um Kinder vor körperlichen und seelischen Schäden zu
schützen!"
Die beiden Schwester-Organisationen appellieren daher an die
Bundesregierung: Flüchtlingskinder benötigen besonderen Schutz. "Es
liegt in unser aller Verantwortung, für das Wohl von Kindern zu
sorgen. Denn Integration kann nur gelingen, wenn bereits in den
Übergangsunterkünften Kinder vielfältig unterstützt werden, sei es
medizinisch, bei der Aufarbeitung der Erlebnisse und auch mit
Bildungsangeboten", sind sich die Vorstände einig.
Angesichts der vielen Menschen, die seit Sommer 2015 vor Krieg und
Unsicherheit fliehen, haben die SOS-Kinderdörfer ihre Programme in
Syrien, in den Transitstaaten und in Deutschland und Österreich
massiv ausgeweitet.
Die Angebote reichen von der Unterbringung von Familien und
unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland, über
Sprachkurse bis hin zu psychologischer Hilfe in Syrien und
materieller Nothilfe an den Grenzen der Transitländer.
Weitere Informationen: www.sos-petition.de Einen sendefertigen
Beitrag können Radiosender auf der Website von Medienkontor gratis
herunterladen:
http://www.medienkontor-audio.de/beitraege/sos-kinderdoerfer
Pressekontakt:
Internationale Projekte und Einrichtungen
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de
Deutsche Projekte und Einrichtungen
Carolin Mauz
Pressesprecherin
SOS-Kinderdorf e.V.
Tel: 089/12606-441
E-Mail: carolin.mauz(at)sos-kinderdorf.de
www.sos-kinderdorf.de
1.12.2015