(ots) - Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu
sorgen. Wobei ein bisschen Spott ab und an ein gutes Ventil ist.
Allerdings: Wenn die Bundesluftwaffe nur 44 Prozent ihrer Tornados
einsatzfähig hat, dann droht Schaden nicht nur der Armee und ihrer
Ministerin, sondern der Sicherheit und dem Renommee des Landes.
Vorläufiges Urteil: Da ist über lange, lange Zeit enorm viel schief
gelaufen. Da liegt auch der Verdacht nahe, dass im Ministerium und
bei umliegenden Bürokratien nicht nur massive Schlamperei, sondern
vielleicht auch Korruption am Werke war. Thomas de Maizière hat es
nicht geschafft, den Augiasstall auszumisten. Nun gibt sich Ursula
von der Leyen alle Mühe. Es geht um sehr viel Geld, letztlich
entscheidend aber darum, wie eine Nation, die Bürger, die
Regierenden, zu militärischen Einsätzen stehen. Die Deutschen mögen
keine Auslandseinsätze, das zeigte sich ganz gravierend schon im Fall
Afghanistan. Eigentlich spricht das für die Deutschen, zumal zwei
Weltkriege von deutschem Boden ausgingen. Kein normaler Mensch mit
Verstand mag militärische Einsätze. Aber: Manchmal sind sie
unumgänglich, ein notwendiges Übel. 25 Jahre nach der
Wiedervereinigung, die eine neue Rolle für Deutschland und seine
Verantwortung definiert hat, hat sich die übergroße Mehrheit der
Bürger mit dem Herzen und mit den Gefühlen noch nicht mit dieser
neuen Rolle abgefunden. Darin liegt das eigentliche Dilemma. Wenn
dann Technik und/oder Politik gehäuft versagen, ist das wie eine sich
selbst erfüllende Prophezeiung. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen
werden, durch möglichst gute Politik, durch Aufklärung und
Überzeugungsarbeit. Dicke Bretter, die gebohrt werden müssen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral(at)vrm.de