(ots) - 59,5 Millionen Menschen waren im Jahr 2014 weltweit
auf der Flucht - das ist die höchste Zahl seit Ende des Zweiten
Weltkriegs. Und: Immer mehr Menschen brauchen humanitäre Hilfe. Im
Jahr 2014 erreichte diese Zahl mit 100 Millionen Menschen ebenfalls
einen Höchststand. Ein Viertel davon sind Frauen und Mädchen zwischen
15 und 49 Jahren, die einem hohen Risiko für sexuelle Gewalt,
ungewollte Schwangerschaften und Menschenhandel ausgesetzt sind. Das
geht aus dem UNFPA-Weltbevölkerungsbericht "Schutz für Frauen und
Mädchen in Not. Eine Zukunftsagenda für eine krisengeschüttelte Welt"
hervor, den die Stiftung Weltbevölkerung heute gemeinsam mit UNFPA
vorstellte.
Zugang zu Verhütung und Gesundheitsversorgung wichtig
"Heute lebt rund eine Milliarde Menschen in Konfliktgebieten, 200
Millionen Menschen sind jedes Jahr von Naturkatastrophen betroffen",
sagt Bettina Maas, Repräsentantin des Bevölkerungsfonds der Vereinten
Nationen (UNFPA) in Mosambik. "Viele von ihnen verlieren ihr Zuhause
und fliehen vor Chaos und Zerstörung. Mädchen und Frauen sind in
Krisensituationen besonders benachteiligt, erhalten häufig keine
Hilfe und werden leicht Opfer von Gewalt. Bei humanitären
Hilfsmaßnahmen müssen sie daher dringend besser geschützt und
versorgt werden."
Der Bericht empfiehlt unter anderem, den Zugang zu
Verhütungsmöglichkeiten und die medizinische Betreuung während der
Schwangerschaft und bei der Geburt zu verbessern. Zudem muss die
Versorgung von Vergewaltigungsopfern und die Bereitstellung von
antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung von Aids gewährleistet
werden.
Mangelnde Finanzierung
"Seit 2011 stieg der Bedarf an humanitärer Hilfe auf 19,5
Milliarden US-Dollar im Jahr 2014, die Finanzierung hielt jedoch
nicht Schritt", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung
Weltbevölkerung. "Trotz erhöhter Mittel für humanitäre Hilfe
erreichte die Finanzierungslücke in 2014 mit 7,5 Milliarden US-Dollar
einen Rekordstand. Millionen Menschen in Not erhalten somit keine
oder nur unzureichende Hilfe - oft mit fatalen Folgen vor allem für
Mädchen und Frauen. Ich appelliere daher an die Bundesregierung,
ihrer internationalen Verantwortung gerecht zu werden, die Mittel für
humanitäre Hilfe weiter aufzustocken und weltweit für eine bessere
Finanzierung einzutreten."
Den kompletten Weltbevölkerungsbericht, der auch die jüngsten
demografischen und sozioökonomischen Daten für alle Länder und
Regionen der Erde enthält, finden Sie unter
http://www.weltbevoelkerung.de/weltbevoelkerungsbericht.
Weitere Informationen
- Infoblatt "Daten und Fakten aus dem Weltbevölkerungsbericht"
unter http://ots.de/a9tsv
- Grafiken unter http://ots.de/sXRRg
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115
30459 Hannover
Telefon: 0157 86751376
E-Mail: ute.stallmeister(at)dsw.org