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Volkswagens Zugang zum Kapitalmarkt gefährdet / Dem Autokonzern droht ein eingeschränktes Testat der Wirtschaftsprüfer für die Jahresbilanz / Dramatische Folgen für die Finanzierung möglich

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(ots) - Die nur eingeschränkte Bescheinigung des
Wirtschaftsprüfers Pricewaterhouse-Coopers (PwC) für den
Zwischenbericht nach neun Monaten kann für Volkswagen erhebliche
wirtschaftliche Folgen haben. Das berichtet das Hamburger
Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinende Ausgabe.

Einige internationale Investmentfonds dürfen ihr Geld
grundsätzlich nicht in Aktien und Anleihen von Unternehmen anlegen,
deren Berichte beanstandet worden sind. Und im Fall von Kredit- und
Anleiheverträgen kann ein eingeschränktes Testat dazu führen, dass
der Vertragspartner seine Anleihe fällig stellen darf.

Die Zwischenbilanz der Wolfsburger weist ernste Mängel auf, die
zurückgestellten 6,5 Milliarden Euro für die Bewältigung der
Abgasskandale werden kaum ausreichen in Anbetracht weltweiter
Klagewellen und Rückruf-Aktionen. Es könne "nicht festgestellt
werden", schreibt PwC in seinem Bericht, "ob die Beurteilung der
Rückstellungen (...), insbesondere für Schadensersatzforderungen
sowie Strafzahlungen (Rechtsrisiken), möglicherweise hätte anders
ausfallen müssen". PwC kann deshalb nur eine eingeschränkte
Bescheinigung ausstellen.

Zuspitzen würde sich die Lage bei VW, wenn PwC die Jahresbilanz
nur eingeschränkt testieren kann: Damit wäre den Wolfsburgern der
Zugang zum Kapitalmarkt praktisch verschlossen - mit katastrophalen
Folgen für die Finanzierung des Konzerns. Damit es nicht so weit
kommt, muss VW dringend Klarheit schaffen über die finanziellen
Risiken.

In Sachen Finanzierung steckt das Unternehmen schon heute in
Schwierigkeiten: Derzeit können die Wolfsburger auch keine Anleihen
begeben, um sich zu refinanzieren, berichtet BILANZ. Denn dazu müsste
das Unternehmen einen Prospekt vorlegen, der die Anleger über
mögliche Risiken aufklärt - doch die kann Finanzvorstand Frank Witter




nicht einschätzen.

Volkswagen hat - in normalen Zeiten, ohne Strafzahlungen - einen
jährlichen Kapitalbedarf von mindestens 30 Milliarden Euro, vor allem
wegen des Leasing-Geschäfts, bei dem Autos vorfinanziert werden.
Finanzvorstand Witter hat mit einigen Banken einen sogenannten Club
Deal vereinbart, einen auf ein Konsortium verteilten Kredit, in Höhe
von bis zu 20 Milliarden Euro. Eine Zeit lang wäre VW damit wohl
versorgt, zumal das Unternehmen über fast 28 Milliarden Euro an
Nettoliquidität verfügt.



Pressekontakt:
Redaktion BILANZ
Mark C. Schneider
Tel.: 040/347-23432


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Datum: 03.12.2015 - 12:00 Uhr
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Auto & Verkehr



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