(ots) - Die Verbraucherorganisation foodwatch warnt vor dem
Verzehr des Bio-Weichweizengrieß' von Rewe. In einem Labortest wurden
bei der Handelsmarke Rückstände aromatischer Mineralöle nachgewiesen,
die die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA als potenziell
krebserregend und erbgutverändernd beschreibt. foodwatch empfiehlt
allen Verbraucherinnen und Verbrauchern, bereits gekaufte
Grieß-Packungen in ihre Rewe-Filialen zurückzubringen und den
Einkaufspreis zurückzuverlangen.
Aufgrund ihrer Risikobewertung gelten aromatische Mineralöle nach
übereinstimmender Einschätzung von Behörden und dem Spitzenverband
der deutschen Lebensmittelwirtschaft BLL als "unerwünschte Einträge"
- sie sollten also noch nicht einmal in Spuren in den Lebensmitteln
nachweisbar sein. Luise Molling von foodwatch erklärte: "Das
Rewe-Produkt ist nach unserer Auffassung nicht verkehrsfähig und muss
schnellstmöglich aus den Regalen geräumt werden - das gilt erst recht
für Grieß, der häufig von Kindern verzehrt wird. Sollte der
Handelskonzern nicht selbst handeln, müssen die Behörden reagieren
und dieses Gesundheitsrisiko aus dem Verkehr ziehen." Weil Rewe
selbst bislang nicht aktiv wurde, veröffentlichte foodwatch heute
selbst einen öffentlichen Rückruf unter
www.tinyurl.com/rewe-rueckruf.
Bereits Ende Oktober 2015 hatte foodwatch die Ergebnisse eines
umfassenden Mineralöltests mit 120 Lebensmitteln aus Deutschland,
Frankreich und den Niederlanden publiziert. In der Laboranalyse
wurden in einer Charge des Rewe-Bio-Weichweizengrieß' mit dem
Mindesthaltbarkeitsdatum 30.4.2016 aromatische Mineralöle
nachgewiesen. Weil keine Reaktion erfolgte, schrieb die
Verbraucherorganisation Rewe Anfang November an und wies auf die
Testergebnisse hin. Eine Antwort von Rewe blieb jedoch aus, ebenso
der aus Sicht von foodwatch angebrachte Rückruf des Produkts.
Dagegen hatte der italienische Hersteller Curti in der
vorvergangenen Woche den bei Kaufland vertriebenen und ebenfalls mit
aromatischen Mineralölen belasteten "Curtiriso Langkorn-Naturreis"
aus dem Verkauf genommen. Nach Aufforderung von foodwatch
veranlassten Kaufland und Curti schließlich auch einen öffentlichen
Produktrückruf, der zudem über das vom Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betriebene Portal
lebensmittelwarnung.de verbreitet wurde.
Weil Mineralölrückstände durch ungeeignete Verpackungsmaterialien
oder fehlerhafte Produktionsprozesse in die Lebensmittel gelangen,
ist der Verdacht naheliegend, dass auch weitere als die getesteten
Chargen betroffen sind. Vor allem Verpackungen oder Umverpackungen
aus Recyclingpapier enthalten oft Mineralöle und eine Vielzahl
anderer bedenklicher Substanzen wie Weichmacher und Lösungsmittel.
Links:
- foodwatch-Rückruf: www.tinyurl.com/rewe-rueckruf
- Testergebnisse foodwatch: www.mineraloel-test.foodwatch.de
- E-Mail-Aktion: www.mineraloel-aktion.foodwatch.de
Redaktionelle Hinweise:
- Rewe-Produktfoto, weiteres Bildmaterial und O-Töne:
http://tinyurl.com/q5ba8a3
- Footage-Material zum Labortest: http://tinyurl.com/pwgyc7c
Quellen und weiterführende Informationen:
- foodwatch-Hintergrundpapier Mineral-Öl:
www.mineraloel-hintergrund.foodwatch.de
- Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu Mineralöl:
http://tinyurl.com/ovgvtkz
- EFSA Scientific Opinion: http://tinyurl.com/p9kausf
- Forschungsprojekt des BMELV 2012:
http://download.ble.de/09HS012.pdf
- Schreiben des Bundesernährungsministeriums an foodwatch:
http://tinyurl.com/pp77zat
- Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL zu Mineralöl:
http://tinyurl.com/zhxc5zv
Pressekontakt:
Martin Rücker
E-Mail: presse(at)foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90