(ots) - In deutschen Betrieben wird immer verwerflicher
gehandelt, sagen 53 % der Unternehmensberater - Realitätsverlust von
Vorständen und Geschäftsführern ist häufigste Ursache für
Unehrlichkeit - Offene Unternehmenskultur und Kritikfähigkeit bieten
effektivsten Betrugsschutz.
Ehrlichkeit, Moral und Integrität nehmen in deutschen Unternehmen
ab. Das sagen 53 % der deutschen Unternehmensberater im aktuellen
Consulting-Barometer der Personalberatung LAB & Company. Der
VW-Skandal sei lediglich ein Symptom für ein immer unmoralischeres
Verhalten in der Wirtschaft.
Als wesentlichen Grund für diesen Trend nennen die Berater vor
allem einen Realitätsverlust von Vorständen und Geschäftsführern (69
%). Dieser führe häufig zu unerfüllbaren Zielvorgaben. "Diese
Vorgaben werden nach unten durchgereicht, ohne zu bedenken, wie sie
umgesetzt werden sollen. Es zählt nur das Ergebnis, nicht der Weg
dorthin", erläutert einer der Teilnehmer. Weitere Ursachen für den
Moralverfall sind nach dem Urteil der Berater insbesondere steigender
Druck durch Shareholder (61 %) sowie durch den globalisierten
Wettbewerb (57 %).
Als besonders wirksame Möglichkeiten, um Manipulationen und
Betrügereien zu bekämpfen, nannten 78 % der Berater eine
Unternehmenskultur, die Kritik und Widerspruch akzeptiere. "In einer
angsterfüllten Unternehmenskultur bleibt Ehrlichkeit zwangsläufig auf
der Strecke", sagt Marcel Ramin Derakhchan, Managing Partner von LAB
& Company. Das Problem beginne oft an der Spitze: "Viele Chefsessel
sind heute keine Schleudersitze mehr, sondern Abschussrampen."
Aufsichtsräte seien stärker gefordert, langfristige Führungsansätze
zu unterstützen und Führungskräfte auch unter dem Gesichtspunkt
moralischer Integrität auszuwählen, so Derakhchan.
LAB befragte die Consultants auch, inwiefern die zunehmende
Digitalisierung Unehrlichkeit fördere. Hierin sah jedoch nur eine
klare Minderheit der Befragten eine wesentliche Ursache, etwa
aufgrund besserer Vertuschungsmöglichkeiten (17 %) oder einer höheren
Anonymität von Geschäftsbeziehungen (27 %).
Besonders für Manipulationen und Betrug gefährdet sind nach
Ansicht der Consultants Banken (78 %), Versicherungen (52 %), die
Automobilindustrie (44 %) und die Energiewirtschaft (36 %).
Weitere Ergebnisse des 3. LAB Consulting-Barometers unter
www.labcompany.net
Zum 3. LAB Consulting-Barometer: An der Umfrage im November 2015
haben sich 308 Consultants unterschiedlichster Branchen beteiligt:
Management- und IT-Berater genauso, wie Personal-, Steuerberater
sowie Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte. Insgesamt sind 7.900
Consultants im LAB-Panel vertreten.
Pressekontakt:
LAB & Company
Marcel Ramin Derakhchan
Tel. (089) 457 09 78-22
E-Mail: derakhchan(at)labcompany.net