(ots) - NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens
(Grüne) kritisiert im Gespräch mit dem WDR-Magazin WESTPOL die
aktuellen Aussagen der Aidshilfe in Nordrhein-Westfalen zur
HIV-Präventionspolitik. "Eine 'Mach's ohne'-Aktion finde ich falsch,
weil man damit eine falsche Sicherheit vermittelt", so Steffens.
Die Aidshilfe hatte sich in dieser Woche hinter die Aktion 'Wir
machen's ohne' von HIV-positiven Aktivisten gestellt. Dabei werben
HIV-Positive für Sex ohne Kondom. Hintergrund dafür sind
Erkenntnisse, nach denen eine wirksame Medikamenten-Therapie dazu
führt, dass faktisch kein Übertragungsrisiko mehr besteht.
Eine HIV-Therapie allein sei kein Safer Sex, so Steffens.
Schließlich gebe es beim Kondomverzicht Infektionsrisiken durch viele
andere sexuell übertragbare Krankheiten.
Die Aktion 'Wir machen's ohne' will der Stigmatisierung von
HIV-Positiven entgegenwirken und auf Fortschritte in der Medizin
hinweisen. Die Aktion war als Privatinitiative auf Facebook gestartet
und dann von den Aidshilfen öffentlich gelobt worden. Ministerin
Barbara Steffens hat zwar Verständnis für das Anliegen der Aidshilfe.
Sie erwartet aber, dass die Aidshilfe ihre Botschaften überdenkt.
"Für mich zählt 'Mach's mit' als Parole und Überschrift, die für alle
Landesinitiativen nach wie vor gilt", so Steffens gegenüber WESTPOL.
Unter dem Motto 'Mach's mit' werben öffentlich finanzierte Kampagnen
seit Jahren für geschützten Sex mit Kondom.
Mit Quellenangabe WDR-Magazin "WESTPOL" (WDR Fernsehen, Sonntag,
6.12.2015, 19.30 bis 20.00 Uhr) ab sofort zur Veröffentlichung frei.
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