(ots) -
86 Prozent der Mieter, die im Rahmen eines Modellvorhabens der
Deutschen Energie-Agentur (dena) regelmäßig über ihren
Heizungsverbrauch informiert werden, würden die Nutzung dieser
regelmäßigen Verbrauchsinformation an Freunde oder Bekannte
weiterempfehlen. Über 70 Prozent der Mieter wären sogar bereit,
Kosten für diese Dienstleistung zu tragen, wenn sie damit ihren
Heizungsverbrauch soweit senken können, dass keine zusätzlichen
Kosten entstehen. Das zeigt eine Umfrage unter den Teilnehmern des
Modellvorhabens "Bewusst heizen, Kosten sparen", das die dena
gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund
und dem Bundesbauministerium in Essen, Berlin und München durchführt.
In dem Modellvorhaben erhalten derzeit 190 Haushalte monatlich
aktualisierte Informationen zu ihrem Heizungsverbrauch. Die Daten
werden mithilfe von Funkzählern erfasst und den Mietern über ein
Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt. Die Mieter
können ihren aktuellen Verbrauch mit dem Verbrauch im Vormonat, im
Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen.
Transparenz motiviert zum Energiesparen
Die meisten Mieter (84 Prozent) geben laut Umfrage an, dass die
verbesserte Transparenz über den eigenen Verbrauch sie zu einem
bewussteren Heizverhalten motiviert. So sind über 70 Prozent der
befragten Mieter der Auffassung, dass sie seit dem Start des
Modellvorhabens sparsamer mit Heizenergie umgehen. Dieses neue
Bewusstsein führt ein Großteil der Mieter auf die monatliche
Information zum Heizungsverbrauch und auf die aus ihrer Sicht hohen
Energiekosten zurück.
Zugleich verdeutlicht die Umfrage: Innerhalb der
Mehrfamilienhäuser, in denen die monatliche Verbrauchsinformation
getestet wird, tauschen sich die Mieter über ihren Wärmeverbrauch aus
- entsprechend profitieren auch die Nachbarn vom bewussteren
Heizverhalten. So sinkt in den Liegenschaften in den Modellregionen
der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent. Befragt nach den
Maßnahmen, die dabei helfen können, den Heizungsverbrauch zu senken,
nennen die Mieter am häufigsten: Informationen zu
Einsparmöglichkeiten, die Sanierung des Gebäudes und die Umsetzung
eigener geringinvestiver Effizienzmaßnahmen sowie die monatliche
Verbrauchsinformation.
Einsparpotenziale werden oft unterschätzt
In rund zwei Dritteln der an der Umfrage teilnehmenden
Miethaushalte belasten die Heizkosten die Haushaltskasse mittel bis
stark. Ãœber 80 Prozent der befragten Mieter sind dabei der Meinung,
dass Einsparungen im den eigenen vier Wänden möglich sind. Knapp die
Hälfte schätzt das Einsparpotenzial auf fünf bis zehn Prozent. Damit
liegt das geschätzte Einsparpotenzial sogar noch unter den real
gemessenen Verbrauchswerten. Denn wie die bisherigen Ergebnisse des
Modellvorhabens zeigen, benötigen Mieter, die monatlich über ihren
Heizungsverbrauch informiert wurden, im Durchschnitt 16 Prozent
weniger Energie als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation
erhalten.
Das Modellvorhaben wurde von der dena und den Projektpartnern im
Herbst 2013 in den drei Modellregionen Essen, Berlin und München
gestartet und wird im Jahr 2016 fortgesetzt.
Weitere Informationen zur Mieterbefragung und zum Modellvorhaben
finden Interessierte unter www.bewusst-heizen.de/presse.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Christian Müller,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-774, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
mueller(at)dena.de, Internet: www.dena.de