(ots) - Digitalisierung der Arbeitswelt hilft Familien und
Unternehmen mehr als gesetzliche Regulierung einer
Familienarbeitszeit
Im Zusammenhang mit der von der Bundesregierung jüngst
veröffentlichten Expertise "Digitalisierung - Chancen und
Herausforderungen für die partnerschaftliche Vereinbarkeit von
Familie und Beruf" erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe
Familie, Senioren, Frauen und Jugend der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Marcus Weinberg, und der zuständige Berichterstatter der
Arbeitsgruppe Digitale Agenda der Fraktion, Maik Beermann:
Marcus Weinberg: "Die Ergebnisse der Expertise bestätigen die
Auffassung der Union: Flexible Arbeitsmodelle, die die Chancen der
Digitalisierung nutzen, sind der zentrale Treiber für eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Statt Arbeitgeber sowie
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit neuen gesetzlichen Regelungen
zu gängeln, müssen wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass
noch mehr Eltern diese Chancen nutzen können.
Die Expertise zeigt: Rund 30 Prozent der Eltern mit minderjährigen
Kindern würden Home-Office-Angebote nutzen, aber nur 6 Prozent tun es
tatsächlich. Die Ursachen liegen häufig noch in der Kommunikation
zwischen Unternehmen und Mitarbeitern. Aber in keinem anderen
diskutierten familienpolitischen Instrument liegt ein vergleichbar
großes Potential, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken,
nämlich für jede dritte Familie mit minderjährigen Kindern in diesem
Land. Die positiven Auswirkungen sind beeindruckend: 85 Prozent der
Eltern mit minderjährigen Kindern, die Home Office nutzen, sagen, sie
können Beruf und Familie auf diese Weise gut miteinander vereinbaren.
Home Office ist vor allem ein Thema für Familien mit kleinen
Kindern. Wenn wir also zu einer zeitgemäßen Elternzeit kommen wollen,
müssen wir die Möglichkeiten für junge Eltern, das Home Office
zumindest teilweise zu nutzen, verbessern. Denn junge Eltern und
Unternehmen wollen vor allem mehr Flexibilität statt neuer
gesetzlicher Vorgaben wie sie von der SPD gerade diskutiert werden,
etwa in Gestalt einer Familienarbeitszeit."
Maik Beermann: "Interessant ist insbesondere, was die Eltern laut
Studie mit der gewonnen Zeit machen, die sie durch den Wegfall von
Arbeitswegen einsparen -im Durchschnitt rund 4 ½ Stunden pro Woche.
Sie nutzen sie vor allem als Zeit für die Familie und zur Entlastung
des anderen Elternteils. Wer also will, dass Mütter mehr in ihrem
Beruf arbeiten können, der muss Vätern die Möglichkeit zum Home
Office geben. Der Schlüssel zu einer besseren Vereinbarkeit im Sinne
der Familien liegt somit in mehr Flexibilität für Familien, und
gerade nicht darin, Familien politisch opportune, starre Vorgaben zu
machen.
Zudem macht die Expertise aus Sicht der Union auch eines ganz
deutlich: Örtliche Flexibilität macht nur dann Sinn, wenn sie mit
zeitlicher Flexibilität einhergeht. Das Home Office bringt nichts,
wenn man sein Kind nicht von der Schule abholen oder nicht mit ihm
zum Arzt gehen und abends nicht noch etwas für die Arbeit machen
kann. Starre Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes dürfen hier nicht dazu
führen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer
Gesellschaft im digitalen Wandel erschwert wird. Wir sollten die
Chancen und die Flexibilität, die die Digitalisierung mit sich
bringt, nutzen und nicht ständig Bedenkenträgerei in den Vordergrund
stellen."
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