(ots) - Die Privatbahn National Express hat sich
verärgert über die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geäußert
und im Gegenzug die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
gelobt. National-Express-Chef Tobias Richter sagte der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Ich habe einen
sehr guten Eindruck von der GDL und auch von ihrem Vorsitzenden Claus
Weselsky. Den Tarifvertrag, den wir geschlossen haben, hatten wir
nach nur fünf Sitzungen in trockenen Tüchern." Mit der EVG laufe es
dagegen überhaupt nicht: "Wir hatten vier Termine zur Aufnahme von
Tarifgesprächen. Die hat die EVG allesamt platzen lassen. Da gibt es
kein Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit." Richter hat
deshalb einen ungewöhnlichen Appell an seine Mitarbeiter: "Ich
behandle meinen Beschäftigten alle gleich, ob Gewerkschaftsmitglied
oder nicht, sage ihnen aber heute: ,Wenn ihr euch schon
gewerkschaftlich organisieren wollt, dann geht wenigstens zur GDL.'"
Zuvor hatte EVG-Chef Alexander Kirchner den Privatbahnbetreiber
erneut scharf kritisiert. Dass National Express nun auch Strecken in
NRW anbiete, sei "ein schwarzer Tag für die Eisenbahner in
Deutschland", sagte Kirchner. Ab Sonntag übernimmt National Express
die Linien RB 48 (Bonn-Wuppertal) und RE 7 (Krefeld-Rheine).
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