(ots) - eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. über
smarte Häuser: Bedürfnis nach Sicherheit und Komfort in der dunklen
Jahreszeit steht einem hohen Risiko gegenüber
Gerade im Herbst und im Winter steigt das Bedürfnis nach erhöhtem
Komfort und auch nach Sicherheit. Wer möchte nicht nach einem
anstrengenden Arbeitstag in ein behagliches, hell erleuchtetes
Zuhause zurückkehren? Noch wichtiger als der Komfort ist vielen
Menschen jedoch die erhöhte Sicherheit, die ein intelligentes Zuhause
bieten kann. Und das ist nicht unbegründet: So erklärte der
Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft beispielsweise im
Einbruchreport 2015 (http://tinyurl.com/obr8bkc), dass lediglich
innerhalb der vergangenen fünf Jahre die Anzahl der Wohnungseinbrüche
um 35 Prozent gestiegen ist. Alleine das Jahr 2014 kann laut dem
Report mit 150.000 Delikten aufwarten.
Smarter Schutz vor Einbrechern
Arzu Uyan, Leiterin der Kompetenzgruppe Smart Environment im eco -
Verband der Internetwirtschaft e. V. (https://smart.eco.de/ ) weiß,
ein smartes Zuhause bietet viele Möglichkeiten, sich gegen unliebsame
Besucher abzusichern. Gerade zu Stoßzeiten, wie dem Gottesdienst an
Heiligabend oder der Silvesternacht, kann man beispielsweise durch
intelligente Lichtkonzepte, automatische Rollläden und dem Ein- und
Ausschalten von TV, Stereo-Anlage und Co. von unterwegs aus
suggerieren, dass jemand zu Hause ist - mit smarter Technologie heute
problemlos möglich. Zum anderen kommen hier natürlich moderne
Absicherungs- und Ãœberwachungsmechanismen zum Tragen, die den
Hausbesitzer per Smartphone über ungewöhnliche Aktivitäten in den
eigenen vier Wänden informieren. Das alles setzt jedoch voraus, dass
die Verbrecher tatsächlich durch Tür oder Fenster kommen.
eco warnt vor ungebremster Euphorie bei Smart Homes
Die Vorteile der intelligenten Gebäude nennt die eco Expertin Arzu
Uyan vielversprechend: hohe Energieeffizienz, niedrige
Betriebskosten, mehr Sicherheit und Komfort, schneller und effektiver
Service sowie natürlich Umweltfreundlichkeit. Andererseits warnt Uyan
vor ungebremster Euphorie bei intelligenten Gebäuden: Die
Sicherheitsrisiken durch die Totalvernetzung aller Komponenten im
Gebäude mit Internetanschluss seien nicht zu unterschätzen.
Temperaturmesser, Bewegungsmelder, Ãœberwachungskameras, vernetzte
Alarm- und Sicherheitssysteme, Heizungs- und Klimaanlagen, Licht-,
Zugangs- und Aufzugssteuerung - bei einer Cyber-Attacke bietet sich
den Angreifern ein breites Spektrum mit potenziell verheerenden
Folgen an. Nach Recherchen des Fraunhofer-Instituts FKIE
(https://www.fkie.fraunhofer.de) sind in den USA schon über 15.000
Building Automation Systems (BAS), zur automatischen zentralisierten
Kontrolle der Heizungs-, Belüftungs- und Klimaanlage sowie weiteren
Systemen, wie Innen- und Außenbeleuchtung und
Sicherheitstechnologien, in Betrieb. Ein Zehntel davon soll bekannte
Sicherheitslücken aufweisen. In Deutschland gehen die Forscher von
mehr als 120 BAS-Installationen aus.
Bei Risiken und Nebenwirkungen sollte man einen Experten zu Rate
ziehen
Arzu Uyan rät bei der Errichtung von Smart Buildings den
Sicherheitsempfehlungen des Fraunhofer-Instituts FKIE zu folgen. Dazu
gehört die permanente Gebäudeüberwachung durch einen so genannten
Traffic Normalizer. Dieser kennt das "typische Verhalten" des Objekts
und schlägt sofort Alarm, sobald ungewöhnliche Datenströme entdeckt
werden. Zudem sollten sensitive Daten nicht etwa auf alle
Netzwerkknoten verteilt werden, sondern soweit wie möglich im
kleinsten Kreis bleiben. Bei der Abwägung zwischen Funktionalität und
Komfort einerseits sowie Sicherheit andererseits sollte auf jeden
Fall auch das Szenario eines massiven digitalen Angriffs auf das
Gebäude durchgespielt werden, empfiehlt Uyan.
"Im schlimmsten Fall wird ein gesamtes Gebäude von einem Botnet
gekapert und zur automatisierten und hocheffizienten digitalen
Verbrechenszentrale umfunktioniert, ohne dass es Eigentümern oder
Mietern überhaupt auffällt", zitiert eco den Fraunhofer-Forscher Dr.
Steffen Wendzel.
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 800 Mitgliedsunternehmen der
größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet
der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in
Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte,
formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco
Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger
der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige
Internetthemen voran.
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