Befeuert durch die laufende Sektoruntersuchung der Abrechnungsbranche durch das Bundeskartellamt hat der Trend zum Insourcing der Heizkostenabrechnung in der Wohnungswirtschaft an Fahrt aufgenommen. Denn die sieht darin zu Recht eine gute Chance, ihre Verwaltungskosten zu senken.
(firmenpresse) - Und dabei geht es längst nicht mehr nur um die sogenannte „Selbstabrechnung auf Basis plausibilisierter Ablesewerte", bei der die Messdienstunternehmen weiterhin für die Geräteausstattung und die Ablesung verantwortlich sind. Vielmehr setzten viele Wohnungsunternehmen inzwischen auf einen vollständigen Verzicht auf die Dienste der Messdienstbranche und haben entsprechende Projekte gestartet oder sogar schon beendet. Begünstigt werden solche Aktivitäten durch jüngere Entwicklungen wie vor allem die Zunahme von Systemanbietern, Herstellern und Dienstleistern, die entsprechende Produkte und Unterstützungsleistungen anbieten. Während die Selbstabrechnung auf Basis gekaufter Ablesewerte in der Regel schnell und mit geringem Aufwand umsetzbar ist, erfordert diese radikale Variante einen erheblichen Ressourceneinsatz zur Konzeption und Implementierung der erforderlichen Organisation, Prozesse und IT-Systeme. Auch deshalb steht diese Option realistisch nur Wohnungsunternehmen mit einem Mindestbestand von mehreren Zehntausend Wohnungen offen.
Das Leistungsspektrum eines Messdienstes umfasst im Wesentlichen die folgenden vier Funktionsbereiche: den Geräteservice, bei dem es um die Ausstattung der Liegenschaften mit Messgeräten und die anschließende Instandhaltung geht, die Ablesung der Erfassungsgeräte, die eigentliche Heizkostenabrechnung und das sogenannte Energiemonitoring, mit dem für Mieter und Vermieter Transparenz über die Energieverbräuche geschaffen wird. Mit genau diesen Arbeitsfeldern muss sich ein Wohnungsunternehmen auf dem Weg zu einem „internen Messdienst“ also auch beschäftigen. Dazu kommen noch die Fragen nach einer geeigneten Softwarelösung und der organisatorischen Einbindung der neuen Funktionen. Im Folgenden können wir diese Themen nur kurz anreißen. Eine ausführliche Darstellung finden Sie in unserem Dezember Newsletter (siehe Link).
Geräteservice
Der Geräteservice ist der komplexeste Teil beim Aufbau eines internen Messdienstes. Die folgenden Aufgaben sind dabei zu erledigen:
- Auswahl der einzusetzenden Gerätetechnik und der geeigneten Lieferanten
- Entscheidung über die Art der Montageorganisation (eigene Monteure versus Subunternehmer) und Aufbau der Montageorganisation
- Einführung und Anbindung von Geräten und Software zur mobilen Datenerfassung und Heizkörpererkennung
- Entwicklung eines Migrationsplans für die Umrüstung des Bestands auf eigene Geräte.
Bezüglich der Geräte lautet unsere klare Empfehlung auf die fernauslesbare Funktechnologie zu setzten. „Smart Submetering“ liegt nicht nur im Trend der Zeit, sondern bietet auch handfeste Prozessvorteile.
Ablesung
Die Entscheidung für die vollautomatische Ablesung bedeutet nicht, dass man sich um die Ablesung überhaupt nicht mehr kümmern muss. Es ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass die empfangenen Daten sicher gespeichert und an die weiterverarbeitenden Systeme verteilt werden, was vor allem ein Thema der Software ist.
Abrechnung
In unserem September Newsletter, den Sie ebenfalls unter unserer oben angegebenen Internetadresse finden, haben wir uns sehr ausführlich mit dem Thema Abrechnung beschäftigt. An dieser Stelle beschränken wir uns daher nochmals auf den Hinweis, dass die Abrechnung ein hoch automatisierbarer Prozess ist, da alle dafür erforderlichen Daten - Ablesewerte, Kostendaten, Stammdaten von Mietern und Liegenschaften – elektronisch verfügbar sind. So wundert es nicht, dass einige der großen Abrechnungsunternehmen inzwischen einen erheblichen Anteil der Abrechnungen vollautomatisch erzeugen. Da die Wohnungsunternehmen mit dem Insourcing der Heizkostenabrechnung Kosten reduzieren wollen, muss genau das auch ihr Anspruch sein.
Energiemonitoring
Beim Energiemanagement geht es darum, den Energieverbrauch durch geeignete Maßnahmen nachhaltig zu reduzieren. Ein erster Schritt dazu ist es, Transparenz über das eigene Verbrauchsverhalten herzustellen. Entsprechende Auswertungen und Analysen haben sich seit einiger Zeit unter dem Begriff Energiemonitoring etabliert und sind fester Bestandteil von nahezu jeder angebotenen Software. Dazu zählen typischerweise Vergleiche zwischen Wohnungen eines Gebäudes, Vergleiche zwischen verschiedenen Gebäuden und Zeitreihenanalysen. Die Auswertungen für die Mieter sollten dabei unbedingt ins eigene Mieterportal eingebunden werden
Software
Der Markt für Messdienst Software (wir wählen bewusst diese Bezeichnung und sprechen nicht wie oft zu lesen von Abrechnungssoftware, weil alle zuvor beschriebenen typischen Funktionen eines Messdienstes abgebildet sein müssen) hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Die angebotenen Systeme reichen technisch von Cloud- bis hin zu Inhouse-Lösungen und bezüglich der Zielgruppe von der kleinsten Hausverwaltung bis hin zu mittelgroßen Messdienstunternehmen. Es gibt Komplettlösungen, die alle erforderlichen Komponenten einschließlich mobiler Datenerfassung und Schnittstelle zur installierten Funkinfrastruktur umfassen und solche, wo zwei und mehr Softwarepakete über Schnittstellen miteinander verbunden werden müssen.
Zur ausführlichen Diskussion gerade dieses wichtigen Themas verweisen wir auf unseren angesprochenen Dezember Newsletter.
Organisatorische Einbindung
Die organisatorische Einbindung des internen Messdienstes in die bestehende Organisation ist vergleichsweise unproblematisch. Die neuen Funktionen Geräteservice und Ablesung lassen sich aufgrund ihrer thematischen und technologischen Nähe gut in einer Organisationseinheit zusammenfassen. Die Abrechnung ordnet man am besten der vorhandenen Betriebskostenabrechnung zu, wodurch sich vermutlich sogar noch Synergieeffekte ergeben.
Falls Sie Interesse an dem Thema haben oder gar ein entsprechendes Projekt planen oder bereits begonnen haben, steht Ihnen das PPR-Institut Dr. Rolf Weber mit seiner umfassenden Fachexpertise jederzeit für weitergehende Gespräche zur Verfügung.
Das PPR-Institut Dr. Rolf Weber ist ein inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz im Taunus nahe Bad Homburg. Ziel des PPR-Instituts ist es, Ihr Unternehmen in den Bereichen Projektmanagement, Prozessmanagement und Reorganisation kompetent zu unterstützen. Dr. Rolf Weber verfügt über ein breites Wissen und einen reichen Erfahrungsschatz aus 20-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer, CIO und Leiter verschiedener Bereiche bei dem international tätigen Dienstleistungsunternehmen Techem Energy Services GmbH. Dies erklärt auch seine große Expertise rund um das Thema Abrechnung von Wärme, Energie und Wasser.
Durch seine langjährige Managementpraxis auf den obersten Führungsebenen ist Dr. Weber sehr vertraut mit der Entscheidungsfindung in Gremien auf allen Ebenen einschließlich der Gesellschafterebene. Er kennt das Projektgeschäfts aus vielen Blickwinkeln: als Gesamtverantwortlicher für alle Projekte im Unternehmen, als direkter Vorgesetzter vieler Projektleiter, als Coach und als interner und externer Projektmanager. Als umsetzungsstarker Problemlöser mit dem Blick für das Wesentliche und hoher IT-Affinität endet für ihn eine Aufgabe erst nach erfolgreicher Implementierung. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Budget ist dabei selbstverständlich. Ein fairer und offener Umgang mit allen Beteiligten und eine transparente und adressatengerechte Kommunikation runden das Profil ab.
Dr. Rolf Weber
PPR-Institut Dr. Rolf Weber
Josephine-Lang-Weg 6
61267 Neu-Anspach
Telefon: +49 6081 961298
eMail: rolf.weber(at)ppr-institut.de
www.ppr-institut.de
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