(ots) - VIER PFOTEN kritisiert Entscheidung des
bayerischen Ministeriums und fordert eine EU-weite Kennzeichnungs-
und Registrierungspflicht für alle Hunde
Insgesamt 217 illegal transportierte Hundewelpen wurden am
vergangenen Wochenende bei Fahrzeugkontrollen an der
deutsch-österreichischen Grenze entdeckt. Die Tiere, die ohne gültige
Impfungen aus Ungarn und der Slowakei kamen, sollten offenbar noch
rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft als Billigware angeboten werden.
Die viel zu jungen, geschwächten und kranken Hunde wurden nach der
Beschlagnahmung auf verschiedene bayerische Tierheime verteilt, um
sich dort von ihren Strapazen zu erholen. Zunächst sollten die Tiere
auf Anordnung des bayerischen Ministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft an die Händler zurückgegeben und in ihre
Herkunftsländer zurückgeschickt werden. Diese Entscheidung wurde
gestern zurückgenommen. Der Grund dafür dürfte unter anderem der
immense Druck der Öffentlichkeit gewesen sein.
Auch die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN
kritisiert die ursprüngliche Entscheidung des Ministeriums aufs
Schärfste, die Welpen abzuschieben, um so die Kosten für die
Behandlung und Pflege der Tiere einzusparen. Dies hätte für die Hunde
das sichere Todesurteil bedeutet.
Birgitt Thiesmann (52), Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN:
"Statt angemessene Strafen zu erlassen, wurde hier zum Wohl der
Händler entschieden, ohne auf die bereits geschundenen und
traumatisierten Welpen Rücksicht zu nehmen. Das ist nicht nur ein
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und ein völlig falsches Zeichen im
Kampf gegen die weltweit agierende Welpenmafia, sondern auch ein
Schlag ins Gesicht für alle Tierschutzorganisationen, die sich gegen
den illegalen Welpenhandel engagieren. Angesichts dieser Entscheidung
stellt sich die Frage, wie zukünftig mit illegalen Welpentransporten
verfahren wird, die durch stichprobenartige Kontrollen auffliegen."
Die konfiszierten Welpen werden in den Tierheimen bestens versorgt
und medizinisch behandelt. Wenn sie gesund sind, können sie nach der
Quarantänezeit in gute Hände vermittelt werden.
Der boomende Handel mit jungen Hunden, insbesondere in der
Vorweihnachtszeit, ist ein ernstzunehmendes Problem, das nur durch
eine strikte Regelung begrenzt werden kann.
Thiesmann, die seit Jahren zum Thema recherchiert:
"Um den Welpenhandel zu kontrollieren, ist eine EU-weite
einheitliche Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde
erforderlich. Diese ist nicht nur dringend notwendig, sondern auch
realisierbar. Eine Expertengruppe von VIER PFOTEN hat das Konzept
soeben im Rahnen des EU-Projekts CAROdog fertiggestellt. Andernfalls
sind den illegalen Händlern keine Grenzen gesetzt."
Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Birgitt Thiesmann,
Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.
Druckfähige Fotos zum Thema stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur
Verfügung.
Weitere Informationen zur Kampagne gegen illegalen Welpenhandel
finden Sie unter http://www.wuehltischwelpen.de/
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich
für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und
Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN
artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere. Bären und
Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN
Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in
der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die
Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in
ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER
PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche
Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 12
Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen
Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
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