PresseKat - Netzausbau sorgt für mehr Klimaschutz

Netzausbau sorgt für mehr Klimaschutz

ID: 1301936

(ots) - Umweltverbände begrüßen Gesetz zum
Energieleitungsbau. Zügiger Netzausbau sorgt für Integration der
erneuerbaren Energien, ein Zurückdrängen der fossilen Kraftwerke und
somit für mehr Klimaschutz. Jedoch: Transparente Beteiligung der
Öffentlichkeit ist zu verbessern

Die Länderkammer hat heute (18.12.2015) dem neuen Gesetz zum
Energieleitungsbau zugestimmt, das damit in Kraft treten kann. Die
Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, der NABU und der WWF begrüßen
diese Entscheidung. Mit der Verabschiedung kann der derzeitige
Umsetzungsstau bei den großen
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen endlich aufgelöst
und der Netzausbau weiter voran gebracht werden.

Aktuell verfügen die Stromnetze nicht über ausreichende
Übertragungskapazitäten. Die Folge: Erneuerbarer Strom aus dem Norden
kann immer häufiger nicht zu den Verbrauchszentren im Süden
transportiert werden. Die Windkraftanlagen müssen daher immer öfter
abgeschaltet werden. Stattdessen werden an Standorten jenseits des
Netzengpasses, die meisten davon in Süddeutschland, Kraftwerke auf
Basis fossiler Brennstoffe zugeschaltet, um die Netzstabilität zu
gewährleisten. Dieser sogenannte "Redispatch" verursacht nicht nur
Mehrkosten für die Verbraucher, sondern auch unnötige CO2-Emissionen,
die das Klima belasten.

Laut Monitoringbericht der Bundesnetzagentur konnten allein im
ersten Halbjahr 2015 bereits 1,4 Milliarden Kilowattstunden
erneuerbare Energie nicht ins Netz eingespeist werden, da das
Stromnetz überlastet war. Das ist fast so viel wie im gesamten Jahr
zuvor. Der Ersatz durch fossile Kraftwerke führte infolge zu einem
zusätzlichen Ausstoß von etwa einer Million Tonnen CO2.

Solange keine weiteren Stromleitungen in Betrieb gehen, wird die
zusätzlich emittierte CO2-Fracht bis zum Jahr 2024 auf rund sieben




Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr steigen. Dies geht aus einer
aktuellen Studie der Stadtwerke München hervor, die in den
Energiewirtschaftlichen Tagesfragen erschienen ist. Das ist ein
Drittel der Emissionen, die der Stromsektor bis 2020 einsparen muss,
um die Klimaziele nicht zu gefährden. Sieben Millionen Tonnen
entsprechen den CO2-Emissionen von über drei Millionen Autos bei
einer jährlichen Fahrleistung von ca. 15.000 Kilometern.

Je länger der Netzausbau auf sich warten lässt, desto öfter müssen
klimaschädliche fossile Kraftwerke die Stromerzeugung übernehmen. Ein
zügiger Netzausbau beschleunigt die Integration der erneuerbaren
Energien und das Gelingen der Energiewende.

Das neue Gesetz zum Energieleitungsausbau sieht weiterhin einen
neuen Endpunkt des Korridors D bei Landshut an der Isar vor. Es wurde
am 3. Dezember 2015 bereits im Bundestag verabschiedet. Die
Äußerungen der Bürger im Konsultationsprozess, der jedoch bis zum 13.
Dezember 2015 lief, wurden nicht berücksichtigt. Eine transparente
Öffentlichkeitsbeteiligung sieht anders aus.

Zur Studie "Redispatch und dezentrale Erzeugung: Alternativen zum
Netzausbau?" in Energiewirtschaftlichen Tagesfragen von Juli 2015:
http://l.duh.de/52pat



Pressekontakt:
Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie & Klimaschutz der Deutschen
Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0151 162 25 863, Email: ahmels(at)duh.de

Henrik-W. Maatsch, Policy Advisor Climate and Energy des WWF
Mobil: +49 (0)151 188 54 916, Email: henrik.maatsch(at)wwf.de

Tina Mieritz, Referentin für Energiepolitik und Klimaschutz NABU
Mobil: +49 (0)173 3522 872, Email: tina.mieritz(at)nabu.de

Peer Krumrey, Referent für Stromnetze und Energiepolitik Germanwatch
Tel: +49 (0) 30 28 88 356-83, Email: krumrey(at)germanwatch.org


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Datum: 18.12.2015 - 13:18 Uhr
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