PresseKat - Zoo Duisburg erwartet Delfinnachwuchs zu Weihnachten - WDSF-Tierschützer kritisch

Zoo Duisburg erwartet Delfinnachwuchs zu Weihnachten - WDSF-Tierschützer kritisch

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(ots) - Lediglich auf der Facebook-Seite des Zoo Duisburg
findet sich ein kurzer Hinweis, dass die "Delfindame Delphi als
Weihnachtsüberraschung ein Jungtier erwartet". Nach dem kürzlichen
Tod eines Delfinbabys ist der Zoo offenbar vorsichtig mit seiner
Informationspolitik, wie das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum
(WDSF) vermutet. Auf der Homepage des Zoos sucht man vergeblich nach
Informationen zur anstehenden Geburt.

Erst im August war nach einer Woche das Delfinkalb von Pepina
plötzlich verstorben. Das WDSF hatte kritisiert, dass die
Delfinmutter während der Schwangerschaft "an mindestens 13 Tagen ein
Antibiotikum aufgrund eines Hustens und ein Mittel gegen Pilzbefall
erhalten hatte". Auch das Delfinbaby erhielt am zweiten Lebenstag
nach Angaben des Zoos eine antibiotische Unterstützung. Der
anfängliche Verdacht auf eine Lungenentzündung bestätigte sich nicht.
Als Todesursache wurde ein akutes Herzkreislaufversagen
diagnostiziert.

Die Schwangerschaft von Pepina war vom Zoo noch detailliert über
10 Monate mit Ultraschallbildern auf seiner Homepage begleitet
worden. Dort herrscht jetzt Funkstille über die anstehende
"Weihnachtsüberrraschung".

Der Zoo Duisburg war aufgrund einer Gerichtsklage des WDSF vor
einem Jahr verurteilt worden, die Blutwerte und die tiermedizinische
Berichte zeitnah zu veröffentlichen. Derzeit findet sich für die
anstehende Delfinmutter Delphi der letzte Eintrag der Blutwerte am
13.06.2014 auf der Homepage des Zoos. Den letzten Eintrag aus den
tiermedizinischen Berichten veröffentlichte der Zoo für seine sieben
Delfine im Juni 2015, nachdem bis dahin fortlaufend und monatlich
Einträge zu finden sind.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Nachdem wir aufgedeckt
haben, dass im Duisburger Delfinarium nicht alles so rosig ist, wie




es gegenüber der Öffentlichkeit dargestellt wird, beginnt der Zoo
erneut mit Geheimniskrämerei. Sämtliche Delfine werden fortlaufend
mit Medikamenten behandelt. Von 27 Delfinnachzuchten haben nur sieben
längere Zeit überlebt. Die Delfinhaltung ist eine einzige Katastrophe
und sollte ebenso wie die nicht nachhaltige Zucht endgültig
aufgegeben werden."

Nach ehemals zehn Einrichtungen werden in Deutschland derzeit nur
noch im Nürnberger Tiergarten und im Zoo Duisburg Delfine gehalten.
Während in Nürnberg über 30 Todesfälle zu verzeichnen sind und der
Tiergarten auch mit seiner neuen Delfinlagune nicht aus den
Schlagzeilen kommt, liegt die Zahl der verstorbenen Meeressäuger in
Duisburg nach Angaben des WDSF bei über 60 Tieren. Das WDSF spricht
vom größten Delfinfriedhof Europas.

Die meisten kritischen Beiträge zur anstehenden Delfingeburt hatte
der Duisburger Zoo direkt wieder auf seiner Facebook-Seite gelöscht,
während das WDSF diese Löschungen als Fotodokumentation auf seiner
Facebook-Seite veröffentlichte.

Ortmüller: "Trotz aller begründeten Kritik hoffen wir natürlich,
dass das Delfinbaby von Delphi gesund überlebt. Leider wird es
niemals die Freiheit im offenen Meer genießen können, weil
Nachzuchten fast niemals ausgewildert werden können, da sie das
natürliche Jagdverhalten nicht erlernt haben. Bedenklich für die
Delfinhaltung ist ebenso, dass sich trotz der rechtlichen Vorgaben
das Hallendach in Duisburg nicht wie ursprünglich vorgesehen öffnen
lässt, weil seit Anbeginn der neuen Halle bauliche Mängel vorliegen
und die Delfine somit kaum Sonnenlicht und natürliche
Wetterverhältnisse erfahren dürfen."

Zoo Duisburg auf Facebook: http://ots.de/sPjGp

WDSF auf Facebook:
https://business.facebook.com/delfinschutz/posts/10153350887238736



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Gesellschafter-Geschäftsführer
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Datum: 21.12.2015 - 11:11 Uhr
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