(ots) -
Mehrausgaben von 435 Millionen Euro
Zusatzbeitragssatz künftig 1,4 Prozent
Der Verwaltungsrat der IKK classic hat heute den Haushaltsplan der
Kasse für das Jahr 2016 verabschiedet. Dieser sieht einen Anstieg der
Leistungsausgaben um 435 Millionen Euro auf rund 9,8 Milliarden Euro
vor. Pro Kopf wird die größte deutsche IKK dann 2.846,62 Euro für die
hochwertige medizinische Versorgung ihrer Versicherten ausgeben. Das
entspricht einem Plus von fast sieben Prozent.
"Wir sehen einer rasanten Kostenentwicklung entgegen, die auch
durch die jüngste Gesetzgebung angetrieben wird", erläutert
Verwaltungsratsvorsitzender Matthias Triemer.
Die von der Politik veranlassten Mehrausgaben tragen laut Triemer
dazu bei, die Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen der gesetzlichen
Krankenversicherung in den kommenden Jahren beträchtlich zu
vergrößern.
Kritik am Finanzausgleich
Zugleich würden die Unzulänglichkeiten des Finanzausgleichs
(Morbi-RSA) zwischen den Kassen immer offensichtlicher. Während
einige Krankenkassen nach dem gegenwärtigen System Zuweisungen aus
dem Gesundheitsfonds weit über ihrem Finanzbedarf erhielten, würden
andere durch zu niedrige Zuweisungen einem anhaltenden
Wettbewerbsnachteil ausgesetzt.
"Wir fordern die Politik auf, die Fehlsteuerungen des Morbi-RSA
endlich anzugehen und damit die Voraussetzungen für einen fairen
Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung zu schaffen", so
Triemer.
Aktuell sei die Höhe der Zusatzbeiträge weniger Ausdruck der
Leistungsfähigkeit und Effizienz einer Kasse, sondern das Resultat
eines schwer nachvollziehbaren Mechanismus, bei dem das Geld der
Beitragszahler alles andere als bedarfsgerecht zwischen den Kassen
verteilt werde.
Plädoyer für kostenbezogenen Zusatzbeitrag
Nach Triemers Worten ist es Aufgabe einer verantwortlichen
Haushaltsführung, die Folgen von Gesundheitspolitik und medizinischer
Entwicklung in realistischen Kranken-versicherungsbeiträgen
abzubilden.
Der Abbau von vorhandenem Vermögen mit dem Ziel, im nächsten Jahr
einen möglichst niedrigen Zusatzbeitrag zu erheben, komme daher für
den Verwaltungsrat, gerade mit Blick auf die Unwuchten des
Kassen-Finanzausgleichs, nur begrenzt in Frage.
"Dauerhafte Finanzstabilität hat für uns klare Priorität. Eine
Rücklage ist für schlechte Zeiten da. Sie dient der Sicherheit der
Kunden und wird bei der IKK classic nicht für kurzfristige
Beitragskosmetik verwendet."
Den Zusatzbeitrag der Kasse legte der Verwaltungsrat auf 1,4
Prozent fest. Er gilt ab 1. Januar 2016. Der Beitragssatz der Kasse
beträgt dann 16,0 Prozent.
"Wir sehen in dieser Entscheidung einen soliden Mittelweg zwischen
den Anforderungen des aktuellen Wettbewerbs und der notwendigen
Vorsorge für die kommenden Jahre", so Ulrich Hannemann, Vorsitzender
des Verwaltungsrates. "Unser Vermögen bleibt dadurch auf einem
zukunftsfesten Niveau."
Die IKK classic verfügt über Rücklagen und Betriebsmittel in Höhe
von rund 600 Millionen Euro.
Die IKK classic ist mit rund 3,5 Millionen Versicherten die
sechstgrößte deutsche Krankenkasse und das führende Unternehmen der
handwerklichen Krankenversicherung. Die Kasse mit Hauptsitz in
Dresden ist mit rund 7.000 Beschäftigten an bundesweit über 250
Standorten tätig.
Pressekontakt:
Michael Förstermann
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