(ots) - Deutsches Kinderhilfswerk warnt vor
"Schnellschüssen" im Wohnungsbau
Präsident Krüger: Bei massiven Investitionen Freiräume für die
Jugend nicht vergessen
Osnabrück. Das Deutsche Kinderhilfswerk hat vor "Schnellschüssen"
im Wohnungsbau gewarnt. Auch wenn die Lage in Ballungsgebieten
angespannt sei und der Zuzug von Flüchtlingen rasche Lösungen
verlange, müsse die Stadtplanung kinderfreundlich bleiben, sagte
Präsident Thomas Krüger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).
Bei den jetzt geplanten massiven Investitionen im Wohnungsbau müsse
mit Sinn und Verstand vorgegangen werden. Nicht zu reparierende
Schäden in der Stadtplanung gingen oftmals zu Lasten von Kindern und
Jugendlichen, für die Freiflächen und Spielmöglichkeiten wichtig
seien und nicht verloren gehen dürften. Der Ausgleich neu bebauter
Flächen durch normierte Spielplätze helfe nur wenig, mahnte Krüger.
Auch die Stadtplanung habe sich laut UN-Kinderrechtskonvention am
Vorrang des Kindeswohls zu orientieren. Krüger verwies auf Studien,
wonach einem Viertel der Kinder in Deutschland gesunde
Entwicklungsbedingungen im öffentlichen Raum vorenthalten würden.
Das Deutsche Kinderhilfswerk plädierte ferner für ein
Sofortprogramm zur Reaktivierung von leer stehendem Wohnraum. Der
Gesamtbestand von mehr als 40 Millionen Wohnungen in Deutschland sei
möglichst umfänglich zu nutzen.
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