(ots) - "Der deutsche Außenhandel hat im laufenden Jahr
2015 in einem schwierigen weltweiten Umfeld unsere Erwartungen noch
übertroffen. Und auch im kommenden Jahr 2016 erwarten wir sowohl für
die Exporte wie für die Importe neue Allzeithöchstwerte. Das ist
nicht nur hierzulande eine gute Nachricht: Deutschland wird damit
seiner Rolle als Wachstumsmotor Europas erneut gerecht. Allerdings
ist nicht alles Gold, was glänzt. So überzeichnet insbesondere der
billige Euro unsere wirtschaftliche Stärke auf den Weltmärkten. Und
auch wenn dies zusammen mit niedrigen Rohstoffpreisen derzeit gute
Bedingungen für die deutsche Wirtschaft schafft, helfen diese -
endlichen - Effekte doch nicht über fehlende Nachfrage in wichtigen
Zielländern wie China hinweg. Zusammen mit den gefährlichen
Nebenwirkungen der Geldpolitik der EZB, der ungelösten
Euroschuldenkrise und zahlreichen weltweiten Krisenherden führt dies
in der Summe dazu, dass keine Feierlaune aufkommt und die
kurzfristige Zuversicht von mittel- und langfristiger Skepsis
überlagert wird." Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute
in Berlin zum Jahreswechsel. Für das Gesamtjahr 2015 erwartet der
BGA, dass die Exporte um bis zu 6 Prozent auf 1.191 Milliarden Euro
und die Importe um 4 Prozent auf 947 Milliarden Euro steigen werden.
"Für die Politik heißt das, es gibt viel zu tun, um die gute
Wirtschaftslage zu erhalten. Insbesondere gilt es die
Flüchtlingsströme wieder unter Kontrolle zu bekommen und die
Eurorettung voranzutreiben ohne ein weiteres Aufweichen des Euros,
denn auch unserer exportorientierten Wirtschaft schadet sie
langfristig. Wenn wir über 2016 sprechen, darf das geplante
transatlantische Freihandelsabkommen TTIP natürlich nicht fehlen. Wir
kämpfen für einen erfolgreichen Abschluss gegen viele Widerstände,
weil wir angesichts der großen vor uns liegenden Herausforderungen
dringend die Weichen für ein langfristiges Wachstum stellen müssen.
Und es ist für die EU und die USA die Chance, gemeinsame
internationale Standards im Welthandel zu setzen. Jetzt können wir
noch festlegen, wie wir es mit Menschrechten wie Meinungsfreiheit,
mit Kinderarbeit oder Korruption halten. TTIP ist die vielleicht
letzte Gelegenheit, mit gutem Beispiel voranzugehen und hohe, globale
Standards zu definieren", so Börner abschließend. 41, Berlin, 28.
Dezember 2015
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