(ots) - Rausch-, Ranz- und Rammelzeit: Im Wald finden
jetzt die "Hochzeiten der Wildtiere" statt. "Anfang des Jahres
laufen die Hormone bei Wildschwein, Waschbär, Wolf & Co auf
Hochtouren", erklärt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen
Wildtier Stiftung. Der Zeitpunkt ist von der Natur perfekt gewählt.
"Denn der Nachwuchs kommt im Frühjahr auf die Welt, wenn die Natur
wieder erwacht, das erste Grün sprießt und die Temperaturen steigen."
Hier ein Überblick über die ersten "Paare des Jahres 2016".
Füchse singen ein Liebeslied
Im Januar "singen" männliche Füchse "Liebeslieder". Ihr heiseres
Gebell erinnert an das Jaulen eines Hundes. So betören sie die Fähen,
die Weibchen. "In der Regel werben mehrere Fuchsrüden gleichzeitig um
eine Fähe", erklärt Eva Goris. Frau Fuchs hat sich ordentlich mit
einem Sekret parfümiert und bringt so die Hormone der Herren in
Wallungen. Für menschliche Nasen stinkt es während der Fuchs-Ranzzeit
unangenehm nach Ammoniak. Ende März kommen dann die zunächst blinden
Fuchswelpen zur Welt.
Feldhasen boxen sich fürs Rammeln warm
Schon im Januar bereiten sich die Feldhasen auf dem Acker auf ihre
Hasen-Hochzeiten vor. Eva Goris: "Wer genau hinschaut, kann die
ersten hitzigen Boxkämpfe unter Feldhasen beobachten." Übrigens sind
es nicht die Männchen, die da im Zweikampf ihre Vorderläufe
gegeneinander hämmern. "Die Häsin testet im Boxring, wie stark und
widerstandsfähig der Partner in spe ist", erklärt Goris. Besteht er
die "Box-Prüfung", darf er rammeln. Wenn nicht, sucht sie sich einen
neuen Sparringspartner...! Nach etwa 40 Tagen kommen die
tennisball-großen Häschen auf die Welt.
Biber-Mann sucht Frau fürs Leben
Die Hauptpaarungszeit der Biber beginnt ebenfalls im Januar. Der
wasserliebende Nager bleibt seiner Auserwählten ein Leben lang treu.
"Die Biber-Ehe hält bis zu 20 Jahre!" Die Tragezeit bei einem
Biberweibchen beträgt rund 100 Tage. Dann kommen bis zu vier
Jungtiere auf die Welt.
Waschbär-Weibchen verteilen Körbe
Gleich nach Silvester ist die Ranzzeit in vollem Gange! Häufig
treffen sich Waschbär-Weibchen an einem Sammelplatz und warten auf
ihren auserwählten Bären. "Die Männchen haben in der Paarungszeit
richtigen Stress", sagt Eva Goris. "Das Waschbär-Weibchen erwartet
über mehrere Nächte ein intensives Vorspiel, bevor sie sich beglücken
lässt - und das kostet Zeit." Wenn SIE sich entschieden hat, bekommen
alle anderen Waschbär-Männer einen Korb. Nach etwa 60 Tagen wird der
Nachwuchs geboren.
Wolf-Paare ziehen sich gern zurück
Die Paarungszeit der Wölfe findet Ende Januar bis in den März
hinein statt. Dann beginnen die Weibchen einen intensiven Lockduft
abzusondern. Der so angestachelte männliche Wolf hält sich mehrere
Tage und Nächte lang in der Nähe seiner Angebeteten auf. Für die
Paarung sondern sich Wölfe vom Rudel ab. Die jungen Welpen kommen
nach rund 60 Tagen Tragezeit zur Welt. Das Wolf-Paar bleibt in der
Regel ein Leben lang zusammen.
Bachen im Liebes-Rausch
Weibliche Wildschweine, die Bachen, sind bereits seit Dezember in
der so genannten Rauschzeit. "In dieser Zeit werden die Bachen gleich
mehrfach vom stärksten Keiler des Reviers beglückt", erklärt Eva
Goris. Der Keiler wiederum imponiert den Damen mit schaumigem
Speichel, der betörende Duftstoffe enthält. Ganz "Mann" markiert er
das Revier zusätzlich mit Urin. Wildschwein-Urin ist "Männer-Parfüm"
für die Bachen.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de