PresseKat - Erste Raiffeisen-Bilanz 2015 - Perspektiven 2016: Umsatzrückgänge angesichts schwieriger Marktlage

Erste Raiffeisen-Bilanz 2015 - Perspektiven 2016: Umsatzrückgänge angesichts schwieriger Marktlage (FOTO)

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(ots) -
Die 2.250 genossenschaftlichen Unternehmen melden nach ersten
vorläufigen Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) in
der Summe einen deutlichen Umsatzrückgang. Der addierte Umsatz
verringerte sich 2015 um knapp 8 Prozent auf rund 61 Mrd. Euro
(Vorjahr 66,4 Mrd. Euro). Gravierend waren die Veränderungen in der
Warenwirtschaft (-6,9 %), Milchwirtschaft (-14,9 %), der Sparte Vieh
und Fleisch (-6,1 %) und bei den Agrargenossenschaften (-10 %). "Das
Wirtschaftsjahr war von Preisrückgängen bei Agrarrohstoffen sowohl im
pflanzlichen als auch im tierischen Bereich und bei Betriebsmitteln
wie Futtermittel sowie Mineralölprodukten geprägt. Der Mengen- und
Preisdruck hält unvermindert an. Zudem hat die Bereitschaft der
Landwirte, in Agrar- und Stalltechnik zu investieren, an Dynamik
verloren. Der Geschäftsverlauf bestätigt die Abhängigkeit des
deutschen Agribusiness von Wechselkursrisiken und geopolitischen
Konflikten", erläutert Generalsekretär Dr. Henning Ehlers. Die seit
2014 sinkenden Erzeugerpreise verschlechterten die wirtschaftliche
Lage insbesondere in der Tierischen Veredelung. Für die 760 in der
landwirtschaftlichen Erzeugung tätigen Agrargenossenschaften geht der
DRV von Erlösrückgängen aus, die im Durchschnitt der
Produktionsrichtungen rund 10 Prozent betragen.

"2016 erwarte ich erneut angespannte, unter Druck stehende Märkte.
Die genossenschaftliche Milch- und Fleischwirtschaft stellen sich auf
ein schwieriges erstes Halbjahr ein. Weiterhin bestimmen große
Mengenangebote das Geschehen. Das Gleichgewicht von Angebot und
Nachfrage muss auf den nationalen und internationalen Märkten erst
noch erreicht werden, bevor eine nachhaltige Erholung eintritt. Auch
mit einer Lockerung des russischen Importstopps rechne ich
kurzfristig nicht", bedauert Ehlers. Er geht davon aus, dass




zumindest die chinesischen Einfuhren konstant bleiben. Eine spürbare
Belebung der Nachfrage zeichnet sich nicht ab. Somit wird erst in der
zweiten Jahreshälfte 2016 mit steigenden Erzeugerpreisen gerechnet.

"Auf politischer Ebene setzen wir uns weiterhin mit Nachdruck für
marktentlastende Maßnahmen ein. Dazu zählen der rasche,
unbürokratische Ausbau der Exportförderung und die Erschließung neuer
Drittlandmärkte. Die Intensivierung der Handelsbeziehungen bleibt
ganz oben auf der Agenda unserer politischen Forderungen", betont der
Generalsekretär. Zugleich werden die genossenschaftlichen
Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen kontinuierlich weiter
entwickelt. Das Instrument der Preisabsicherung an Warenterminbörsen
wird verstärkt im Risikomanagement eingesetzt.

Für 2016 geht der DRV weiterhin von einer hohen Konsumbereitschaft
der Verbraucher aus. Der Konjunktur-Ausblick ist aber mit erheblichen
Unsicherheiten behaftet. Risiken für eine ungünstige Entwicklung
gehen vor allem vom internationalen Umfeld aus. Sollte sich das
globale Wirtschaftswachstum entgegen den allgemeinen Erwartungen
merklich abschwächen, ist auch in Deutschland mit einem geringeren
BIP-Anstieg zu rechnen. "Geopolitischen Spannungen mit
Handelsbeschränkungen, wie im Fall des russischen Importstopps,
werden zunehmend auf dem Rücken der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft ausgetragen. Darunter leidet dann auch die
wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaften", so Ehlers.

Ãœber den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Lebensmittel erzielen die 2.316 DRV-Mitgliedsunternehmen im
Agrarhandel und in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen mit rund
82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 66,4 Mrd. Euro. Landwirte,
Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der
Genossenschaften.



Pressekontakt:
Monika Windbergs
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Pariser Platz 3 - 10117 Berlin
Tel. +49 30 856214-430
Fax +49 30 856214-432
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Datum: 05.01.2016 - 12:48 Uhr
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