(ots) - Waffenhändler verzeichnen nach Vorfällen in Köln
verstärkte Nachfrage nach Pfefferspray
Lieferengpässe und Wartezeiten laut Verband - "Die Menschen
empfinden ein Sicherheitsdefizit"
Osnabrück. Die Waffenhändler in Deutschland verzeichnen nach den
Vorfällen zum Jahreswechsel in Köln eine rasant steigende Nachfrage
nach Mitteln zur Selbstverteidigung. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Ingo Meinhard, Geschäftsführer
vom Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler: "Köln hat
verursacht, dass noch mehr Menschen in den Fachhandel kommen."
Mittlerweile gebe es bei freien Abwehrmitteln wie Pfefferspray
Lieferengpässe und mehrwöchige Lieferzeiten.
Bereits nach den Terroranschlägen von Paris im November sei die
Nachfrage stark angestiegen. Die Ereignisse in der Silvesternacht
hätten noch einmal für eine Steigerung gesorgt. Aktuelle Zahlen zum
Absatz konnte der Verbandsgeschäftsführer nicht nennen. Bereits von
2014 zu 2015 habe sich der Absatz bei freien Abwehrmittel allerdings
verdoppelt.
"Die Menschen empfinden ein Sicherheitsdefizit, das sie
ausgleichen wollen", so Meinhard. Der Verband betrachte die
Entwicklung aber auch mit Sorge. Pfefferspray sei mittlerweile im
Internet oder Apotheken erhältlich. Der Verbandsgeschäftsführer
bezweifelte, dass Kunden hier ausreichend über gesetzliche
Vorschriften und Risiken aufgeklärt würden. Wer Pfefferspray
beispielsweise zu Karnevalsumzügen mitnehme, mache sich strafbar,
sagte Meinhard.
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