(ots) - Der Schriftsteller Martin Walser hat sich für
eine Legalisierung der Sterbehilfe ausgesprochen. Dem
RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte er: "In 100 Jahren werden
die Menschen auf unsere Zeit zurückblicken wie wir auf das
Mittelalter, weil man damals noch aus natürlicher Bedingung gestorben
ist." Es sei unwürdig, das Sterben der Naturgemeinheit zu überlassen,
wenn Medizin und Technik doch das Sterben menschenmöglich machen
könnten. "Man sollte selbst die bestmögliche Art zu sterben wählen",
sagte Walser. Auf die Frage, ob er Angst vor dem Tod habe, antwortete
der Schriftsteller: "Ja, natürlich." Das Schreiben helfe ihm, die
Qualen des Alterns zu ertragen, sagte Walser dem RND. "Andere müssen
das Altern ungesagt ertragen. Daran will ich nicht denken. Die sind
viel schlimmer dran. Das Gelungensein einer Seite macht jedes Elend
quitt." In seinem jüngsten Roman "Ein sterbender Mann" schreibt der
Schriftsteller über einen Mann mit Selbstmordphantasien.
Das Interview erscheint am Sonnabend. Zum RedaktionsNetzwerk
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