(ots) - Bundesbank-Vorstand Thiele: Börsen-Turbulenzen
in China nicht mit Beginn der Finanzkrise von 2008 vergleichbar
Europäische Kreditwirtschaft heute stabiler aufgestellt - Keine
gravierenden Auswirkungen auf Finanzsystem der Eurozone befürchtet
Osnabrück. Angesichts der Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt
erwartet Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele keine
gravierenden Auswirkungen auf das Finanzsystem der Eurozone. "Sollte
es allerdings in China zu einem starken Wirtschaftseinbruch kommen,
darf man die Auswirkungen nicht unterschätzen, insbesondere nicht für
exportorientierte Länder in Europa, wie etwa in Deutschland", sagte
er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
Auch die Bemühungen Chinas, den Renminbi als weitere globale
Reservewährung zu etablieren, sieht Thiele nicht in Gefahr. Dieses
Vorhaben sei wegen der wirtschaftspolitischen Bedeutung des Landes
"durchaus angemessen". Dabei habe China jedoch noch eine Wegstrecke
zurückzulegen, so Thiele.
Kritischen Stimmen, die in den aktuellen Entwicklungen Parallelen
zum Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 sehen,
entgegnete das Bundesbank-Vorstandsmitglied: "Ich halte nichts davon,
einen solchen Vergleich zu ziehen." Die Kreditwirtschaft im
europäischen Raum sei inzwischen durch höheres Eigenkapital und
reduzierte Bilanzsummen stabiler aufgestellt als vor der Finanzkrise.
"Durch diese Vorsorgemaßnahmen sind die Banken weniger
krisenanfällig", so Thiele.
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