(ots) - "Es kann nur einen David Bowie geben", sagte Tim
Renner (51), Berlins Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten
und ehemalige Chef von Universal Music Deutschland, im Interview mit
bilanz.de, dem Online-Auftritt des Hamburger Wirtschaftsmagazins
BILANZ.
"Für alle Menschen und auch mich bleibt seine Musik. Er hat vieles
gewagt, hat stilistische Kehrtwendungen gemacht ohne Ende, hat dabei
aber immer alle mitgenommen und immer einen, seinen Stil bewahrt",
findet Renner. "Sich so zu korrigieren, zu entwickeln und sich
dennoch immer treu zu bleiben, daraus kann man viel lernen, nicht nur
in der Musik."
Der mit 69 Jahren verstorbene Sänger David Bowie hatte eine
besondere Beziehung zu Berlin. In den 70er Jahren hatte er in den
legendären Hansa-Studios seine drei erfolgreichsten Alben aufgenommen
("Low", "Heroes" und "Lodger"). Kulturstaatssekretär Renner: "Bowie
hat in seinen Songs und Interviews die Stadt als Ort der unbegrenzten
Möglichkeiten dargestellt. Diese Freiheit im Tun und Denken hat er
hier auch gefestigt und von ihr lebt Berlin noch heute."
Dieses Erbe will Renner pflegen. "Berlin definiert Kunst nicht nur
über Erfolg. Im besten Bowieschen Sinne sehen wir sie als dauerhaftes
Experiment. Dieser Geist prägt die Stadt und lässt die Künstler
freier arbeiten."
Bowie gilt auch als Pionier der Musikindustrie, hat die Einnahmen
aus seinen Liedern 1997 als Anleihen im Volumen von 55 Millionen
Dollar begeben ("Bowie Bonds"). Renner sieht darin ein Vorbild für
andere Künstler: "Bowie hat immer über die Grenzen hinaus gedacht. So
auch bei der Vermarktung und den industriellen Strukturen. Er hat
bewiesen, dass es Künstler auch alleine schaffen können, wenn sie
sich gezielt Hilfe dazu holen."
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