(ots) -
"In Madaya habe ich in das grauenhafte Gesicht des Krieges
gesehen. Dort werden 40 000 Menschen ausgehungert, und wir können
derzeit nichts dagegen tun zu können", berichtete die Mitarbeiterin
der SOS-Kinderdörfer Abeer Pamuk. Das vierköpfige Nothilfeteam der
SOS-Kinderdörfer war zusammen mit dem syrischen Roten Halbmond in die
Region gefahren. Beiden Organisationen wurde der direkte Zugang zur
Stadt verwehrt.
"Nur drei von insgesamt 44 Fahrzeugen mit Hilfslieferungen wurden
gestern durchgelassen. Nicht einmal die UN konnte ungehindert helfen.
Zu den drei Transporten, die eingelassen wurden, mussten die
Hungernden laufen. Menschen, die so schwach waren, dass sie sich kaum
auf den Beinen halten konnten, waren gezwungen, die Lebensmittel
abzuholen", berichtete Abeer Pamuk.
"In langen Reihen stehen die Fahrzeuge mit den Hilfslieferungen
nun vor Madaya und warten darauf entladen zu werden", erzählte Pamuk
weiter. "Frauen und Kinder, die es geschafft haben, trotz der
Belagerung aus der Stadt zu fliehen, beobachteten das Geschehen.
'Bringt ihr Lebensmittel?', fragten sie. Oder sie baten uns, sie mit
zu ihren Familienmitgliedern in die Stadt zu nehmen. Aber leider
kamen wir ja selbst nicht ins Zentrum der Stadt."
"Wir werden weiter beharrlich bleiben, immer wieder versuchen, zu
den Menschen vorzudringen und weiter über die Lage in Madaya
berichten. Nur so können wir diese Unmenschlichkeit beenden. Wir,
Hilfsorganisationen, UN und Medien, sind die letzte Hoffnung für die
Menschen hier. Die Welt darf nicht wegschauen", appelierte die
SOS-Mitarbeiterin.
Pressekontakt:
München, 12.01.2016
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
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