(ots) - Das Netzwerk NRW Demenz und geistige Behinderung hat
eine Handreichung mit Informationen, Praxisbeispielen und
Handlungsempfehlungen für Mitarbeitende der Behinderten- und
Altenhilfe herausgegeben
Ihre Lebenserwartung steigt: Menschen mit geistiger Behinderung
werden heute nach wissenschaftlichen Erkenntnissen rund 70 Jahre. Sie
sind die erste Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg älter und
alt wird. Doch damit steigt auch bei ihnen das Risiko, an einer
Demenz zu erkranken. Diese Entwicklung stellt Mitarbeitende in
Einrichtungen der Behindertenhilfe, Angehörige und Pflegende sowohl
in ambulanten Pflegediensten als auch in stationären
Altenhilfeeinrichtungen vor große Herausforderungen. Wie wird
beispielsweise eine beginnende Demenz erkannt? Welche Veränderungen
bringt das für die Lebensgestaltung mit sich? Und wie können
Fachkräfte aus der Behindertenhilfe mit einer zunehmend älter
werdenden Klientel gut umgehen? Welches Wissen - auch pflegerischer
Natur - benötigen sie?
Eine bessere Versorgung, Begleitung und Betreuung von Menschen mit
geistiger Behinderung und Demenz könne künftig nur durch ein enges
Zusammenwirken der Fachrichtungen erreicht werden, heißt es in der
neuen Handreichung "Menschen mit Demenz und geistiger Behinderung
begleiten". Herausgegeben hat die 73-seitige Broschüre das Netzwerk
NRW Demenz und geistige Behinderung.
Die Publikation wolle erste Ansätze einer gemeinsamen Arbeit für
die Betroffenen und auch für die Mitarbeitenden der beteiligten
Berufsgruppen aufzeigen, schreibt Barbara Steffens, Ministerin für
Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes
Nordrhein-Westfalen, in ihrem Grußwort. Die Handreichung biete ein
breites Spektrum an Hintergrundinformationen, Erfahrungen und
Beispielen aus der Praxis und habe daraus Handlungsempfehlungen
entwickelt. Viele davon könnten Anstoß sein für eine gemeinsame
Arbeit von Altenhilfe und Heilpädagogik, in der sich die
unterschiedlichen Blickrichtungen ergänzen. "Wir brauchen solche
Anstöße", betont Ministerin Barbara Steffens.
Das Netzwerk NRW Demenz und geistige Behinderung will in
Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren die Belange von Menschen
mit Demenz und geistiger Behinderung aufgreifen. Akteure im Netzwerk
sind neben den Demenz-Service-Zentren in Nordrhein-Westfalen, die
Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe sowie der Lehrstuhl
für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie an der Universität
zu Köln. Koordiniert wird das Netzwerk vom Demenz-Servicezentrum
Region Münsterland und von der Informations- und Koordinierungsstelle
der Landesinitiative Demenz-Service NRW im Kuratorium Deutsche
Altershilfe (KDA).
Weitere Informationen und ein kostenloser Download der
Handreichung, erschienen in der Reihe "Demenz-Service", Band 16,
erhalten Sie unter www.demenz-service-nrw.de.
Die Landesinitiative Demenz-Service NRW informiert Betroffene und
Angehörige, ehrenamtliche und professionelle Akteure im Bereich
Demenz und hilft diesen, sich zu vernetzen und weiterzuqualifizieren.
2014 feiert die Initiative unter dem Motto "Teilhabe gemeinsam
gestalten" ihr zehnjähriges Bestehen. Das Ministerium für Gesundheit,
Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen und die
Landesverbände der Pflegekassen unterstützen die Aktivitäten
inhaltlich und finanziell. Weitere Informationen über die Initiative
und das Jubiläum erhalten Sie unter www.demenz-service-nrw.de.
Pressekontakt:
Dagmar Paffenholz, Telefon: 0221/ 93 18 47 23; Mail: presse(at)kda.de,
Informations- und Koordinierungsstelle der Landesinitiative
Demenz-Service NRW im Kuratorium Deutsche Altershilfe