(ots) - Pflegebeauftragter forderte bessere Organisation
der Alten- und Krankenpfleger
Laumann: Vereinheitlichte Ausbildung kann Berufsgruppe mehr
Einfluss versschaffen
Osnabrück. Die Alten- und Krankenpfleger müssen sich nach Ansicht
des Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Karl Josef Laumann,
besser organisieren. Auf einer Podiumsdiskussion der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" forderte der CDU-Politiker am Mittwochabend in
Osnabrück einen größeren Einfluss der Pfleger im deutschen
Gesundheitssystem. "Überall, wo über die Pflege entschieden wird,
sitzt die Pflege gar nicht am Tisch", stellte Laumann fest. Dies
gelte zum Beispiel für den Gemeinsamen Bundesausschuss, das oberste
Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte,
Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in
Deutschland. Das sei ein "Irrsinn", kritisierte der
Pflegebeauftragte. Auch eine vereinheitlichte Pflegeausbildung könne
dazu führen, dass diese Berufsgruppe im Vergleich zu anderen mehr
Macht gewinne. Deswegen gebe es gegen entsprechende Pläne der
Bundesregierung auch Widerstand.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz,
verlangte auf der Veranstaltung eine größere Beteiligung der
Patienten an der Diskussion über die Verteilung der Ressourcen im
deutschen Gesundheitssystem. Dies sei bisher nicht gelungen.
Der Osnabrücker Pflegewissenschaftler Andreas Büscher verwies
darauf, dass in Deutschland jedes Jahr 800 000 Menschen neu
pflegebedürftig werden. Daher gebe es einen riesigen Informations-
und Beratungsbedarf, sagte Büscher, der wissenschaftlicher Leiter des
Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege ist. Es
sei nötig, individuelle Lösungen für die Betroffenen zu entwickeln.
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