Eine interdisziplinäre Fachjury kürte im Rahmen des Kongresses „Vernetzte Gesundheit“ in Kiel am 12. Januar erstmalig die Sieger des Medical App Awards und der Medical App Idea. Im Herbst 2015 hatten das norddeutsche Branchennetzwerk Life Science Nord und die FUSE GmbH bundesweit Anbieter und Entwickler von medizinischen Apps dazu aufgerufen, sich zu bewerben.
(firmenpresse) - Kiel, 12. Januar 2016 – „Predictable“ heißt die Sieger-App, die von dem Unternehmen „Therapy Box“ entwickelt wurde. Die Anwendung basiert auf einer schriftsprachbasierten Technologie mit Sprachausgabe. Sie dient dazu, Menschen eine Stimme zu geben, die ihre eigene, natürliche Stimme nicht nutzen können. Dazu zählen beispielsweise ALS-Patienten und Menschen mit zerebralen Lähmungen aufgrund von Schlaganfällen oder Kopfverletzungen.
Auch die zweitplatzierte App vereinfacht die Kommunikation für Patienten.
Mit der „iSign-IT-App“ von Dr. med. Urs Vito Albrecht (Medizinische Hochschule Hannover) können medizinische Fachtexte in Gebärdensprache übersetzt werden. Für schwerhörige oder gehörlose Patienten bietet die App somit Unterstützung, wenn gerade kein Gebärdensprachendolmetscher in der Nähe ist.
Mit dem 3. Platz wurde die App „infoskop” der Synmedico GmbH ausgezeichnet. Sie bietet eine Lösung für die mobile Patientenaufklärung und Dokumentation und verbindet die verständliche Patientenkommunikation am Point-of-Care mit der mobilen Abbildung aller erfassten Patientendaten. Damit trägt die App zur Verbesserung der Qualität in der medizinischen Behandlung bei.

Politische Unterstützung
“Wir freuen uns, in diesem Jahr den Medical App Award auf dem Kongress Vernetzte Gesundheit erstmalig verleihen zu können”, lobte der Schleswig- Holsteinische Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, Reinhard Meyer, die Initiative des Life Science Nord Arbeitskreises Medical Apps. “Dieser Preis bedeutet eine wichtige Ergänzung, die den Fokus auf ein wichtiges, zukunftsweisendes Feld legt.”
Medical App Idea
Neben bereits entwickelten, anwendungsbereiten Apps wurden auch drei Sieger in der Kategorie Medical App Idea ausgezeichnet. Mit dieser Kategorie sollten vor allem Start-ups und Studierende die Chance erhalten, ihre Konzepte für medizinische Apps zu präsentieren. Hier belegte das Konzept für die App „Patchie“ der Birds and Trees UG den ersten Platz. „Patchie“ begleitet chronisch kranke Kinder mit Mukoviszidose sowie deren Eltern und Betreuer spielerisch auf dem Therapieweg.
Platz zwei ging an das Konzept der App „HEAT“, die eine zuverlässige Differenzierung zwischen Vorhofflimmern und Vorhofflattern bietet und somit die Anzahl korrekter Diagnosen und Therapien im Bereich der Herzrhythmusstörungen erhöht. Die Idee stammt vom Start-up mathe.medical GmbH, das durch Fabian Müller vertreten wird.
Den dritten Platz belegt Marlon End von der HULT International Business School in Cambridge, Massachusetts mit der Idee „DiAs – Diabetes Assistent“, die Diabetiker des Typ 1 und 2 sowie ihre behandelnden Ärzte bei der Insulin- Selbsttherapie und der Kommunikation unterstützt.
Das richtige Thema getroffen – Erwartungen übertroffen
„Wir möchten uns bei allen Entwicklern und Anbietern für ihr Engagement und
die kreativen Ideen bedanken, die teils sogar schon in anwendungsbereite Apps umgesetzt wurden“, sagte Matthias Steffen, Leiter des Life Science Nord Arbeitskreises Medical Apps und Geschäftsführer der FUSE GmbH. „Die Vielzahl der Bewerbungen hat unsere Erwartungen übertroffen und spricht dafür, dass wir mit unserer Idee für einen Preis im Bereich Digital Health das richtige Thema getroffen haben.“ Dabei habe die Jury auch die Bandbreite der eingereichten Apps und Ideen überrascht. Die für den Award eingereichten Apps dienten sowohl Patienten, als auch medizinischem Fachpersonal oder der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Über den Medical App Award
Die Preisverleihung fügte sich in das zweitägige Programm des Kongresses „Vernetzte Gesundheit“ am 12. und 13. Januar in Kiel ein. Im Oktober 2015 riefen Life Science Nord und die FUSE GmbH Entwickler und Anbieter dazu auf, sich für den Award zu bewerben. Hier standen insbesondere Apps im Vordergrund, die den medizinischen Alltag von Kliniken, Healthcare Institutionen, Ärzten, Patienten, Pflegern oder Angehörigen erleichtern. Apps, die noch nicht realisiert worden sind, konnten sich für die Auszeichnung Medical App Idea bewerben.
Die eingereichten Bewerbungen wurden von einer interdisziplinären Fachjury nach Gesichtspunkten, wie z.B. zielgruppengerechte Darstellung von Informationen, Benutzerfreundlichkeit sowie Daten- und Verbraucherschutz bewertet. Der Medical App Award legt Wert auf Nachhaltigkeit. Die Jury wird die prämierten Apps über die nächsten drei Jahre beobachten, um sich und allen Interessierten einen Überblick zu verschaffen, wie sich die einzelnen Apps im Markt durchsetzen.
Mehr unter: www.medical-app-award.de

Über den Kongress “Vernetzte Gesundheit” am 12. und 13 . Januar 2016 in Kiel
Der 7. Kongress „Vernetzte Gesundheit“ steht unter dem Motto „Nutzen fördern – Lücken schließen“ und wird vom Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein ausgerichtet. Die Veranstaltung bietet Experten der Gesundheitswirtschaft aus dem ganzen Bundesgebiet eine Plattform für Information und Austausch, für Vernetzung und Zukunftsvisionen.
Mehr unter: www.vernetzte-gesundheit.de
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