• MBSR-Begründer Jon Kabat-Zinn über das Phänomen „McMindfulness“ und die ethisch-spirituellen Grundlagen von Achtsamkeit
• Wie viel Meditation verträgt das Business? Panel-Diskussion zu Chancen und Herausforderungen von Achtsamkeit in der Arbeitswelt mit Verantwortlichen von Google, SAP, RWE und dm
• Tania Singer über das ReSource Projekt und Strategien, die von der Stresskompensation zur bewussten Selbstentwicklung führen
• Außerdem: Achtsamkeit, Ethik und Therapie, neue Studien zur Behandlung von Depressionen, Mitgefühl in der Traumatherapie
(firmenpresse) - BERLIN, Januar 2016. Achtsamkeit hat in den vergangenen Jahren Eingang in zahlreiche therapeutische Formate gefunden, weil die meditative Innenschau erwiesenermaßen förderlich ist für die psychische Genesung. Auch immer mehr Firmen setzen auf Meditationsprogramme, um ihren Mitarbeitern den Umgang mit Stress und die Entwicklung resilienter Lebensstile zu erleichtern. Eine Vielzahl an Studien belegt inzwischen, dass Achtsamkeit mentale Prozesse wie die Fokussierung der Aufmerksamkeit und Konzentration, Kreativität und geistige Gelassenheit unterstützen kann und darüber hinaus physiologische Prozesse reguliert, beispielsweise im Hinblick auf das Schmerzempfinden, erholsamen Schlaf oder bei der Prävention von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
Die Wirkung von Meditation differenzierter betrachten
Die aus diesen positiven Befunden resultierende Euphorie wirft indes auch Fragen auf: Erwächst hier ein neuer Trend der Selbstoptimierung, der ein zentrales Merkmal der Meditation, Stille und Loslassen, in sein Gegenteil verkehren könnte und so neue (Achtsamkeits-)Zwänge schafft? Wie sinnvoll ist es, Achtsamkeitspraktiken zur Stresskompensation einzusetzen – und in welchen Kontexten wäre es vielleicht wichtiger, gesellschaftliche Rahmenbedingungen bewusst in Frage zu stellen? Was passiert nach dem Meditationskurs – wie kann Achtsamkeit zur integrierten Lebenspraxis werden?
„Der Forschungs-Boom der letzten Jahre hat in der Öffentlichkeit bisweilen den Eindruck entstehen lassen, Achtsamkeit könne so etwas wie ein neues Allheilmittel darstellen. Eine wachsende Zahl von Instant-Angeboten, die sich bisweilen auf die Erkenntnisse der Grundlagenforschung berufen, ohne selbst wissenschaftlich untersucht worden zu sein, suggeriert schnelle und umfassende Heilung fast schon auf Knopfdruck. Anliegen dieses vierten Kongresses Meditation & Wissenschaft ist es deshalb auch, Medizinern, Therapeuten, Tätigen im Gesundheitswesen und im betrieblichen Gesundheitsmanagement, Beratern und Coaches wie auch ambitionierten Meditierenden einen fundierten und seriösen Überblick zu vermitteln, welche Anwendungsszenarien von Achtsamkeit realistisch, sinnvoll und wissenschaftlich belegt sind. Wir wollen dabei nicht nur zeigen, wie Meditation in betrieblichen Achtsamkeitsprogrammen oder im Rahmen von Therapien eingesetzt werden könnte, sondern auch der Frage nachgehen, wie wir möglicherweise eine Kultur fördern können, die chronische Erschöpfung und seelisches Leiden nicht begünstigt, sondern Räume für menschliche Entfaltung schafft“, so Prof. Dr. med. Tobias Esch, Fachleitung „Gesunde Hochschule“ an der Hochschule Coburg, Visiting Professor of Medicine an der Harvard Medical School und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Kuratoriums des Kongresses Meditation & Wissenschaft 2016.
Entschleunigung oder Beschleunigung? Meditation in der Arbeitswelt
Der erste Kongresstag beleuchtet das Thema Bewusstseinsentwicklung in der Arbeitswelt. Beiträge aus der Grundlagenforschung zeigen, was Meditation aus neurowissenschaftlicher Sicht bewirkt und welche unterschiedlichen Arten von Aufmerksamkeit sich durch Achtsamkeitsübungen kultivieren lassen. Ein Vortrag zum Thema Transhumanismus geht der Frage nach, ob die Förderung der menschlichen Leistungsfähigkeit ein Problem für die menschliche Entwicklung darstellt oder sie eine erfüllende Form der Entschleunigung unterstützen kann.
Eine Panel-Diskussion betrachtet, wie sich in der Arbeitswelt die Einbindung von Achtsamkeitsmethoden ganz konkret gestalten lässt, ob sich die Freiheitsdimension der Meditation mit der Effizienz- und Zielorientierung des Geschäftslebens verträgt und welche Potenziale, Herausforderungen oder auch Risiken es gibt. Im Gespräch sind erstmals erfahrene Führungskräfte bekannter Unternehmen:
• Mounira Latrache, Search Inside Yourself Programm, Google
• Peter Bostelmann, Director, SAP Global Mindfulness Practice
• Peter Terium, Vorstandsvorsitzender RWE AG
• Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung dm-drogerie markt
Sie werden befragt, was Meditation im Spannungsfeld zwischen arbeitsweltlichem Pragmatismus und menschlicher Reifung bewirken kann – und was es braucht, damit Achtsamkeit nicht nur eine formale Übung bleibt, sondern sich auch als tragende Kultur im Unternehmen entwickeln kann.
Zum Abschluss des Tages wird Jon Kabat-Zinn, Begründer der Mindfulness-Based Stress Reducation, einen Talk (per Live-Video) geben zum Phänomen „McMindfulness“ und den ethisch-spirituellen Grundlagen von Achtsamkeit.
Depression, Trauma, Ethik – Achtsamkeit in Medizin und Therapie
Der zweite Kongresstag bietet zwei Themenschwerpunkte – Achtsamkeit in Medizin und Therapie sowie Meditation als Weg der Selbstentwicklung. Studien zur Wirkung von Achtsamkeit bei der Behandlung von Depressionen und in der Traumatherapie stellen Anwendungsszenarien aus der therapeutischen Praxis vor. Ein Beitrag über Achtsamkeit, Ethik und Therapie geht der Frage nach, wie ethische Werte wie Freundlichkeit, Toleranz und Mitgefühl, die sich durch die Praxis der Achtsamkeit kultivieren lassen, bei Ärzten wie Patienten zu einem Paradigmenwechsel im Umgang mit den Herausforderungen des Menschseins führen können.
Tania Singer, die mit dem ReSource Projekt eine wegweisende Untersuchung zur Wirkung von Meditation bei Gesunden angestoßen hat, wird die Potentiale von Achtsamkeit als Weg der Selbstentwicklung näher beleuchten und dabei vor allem illustrieren, welche Ansätze hilfreich sind, Empathie und Mitgefühl zu entwickeln und die Perspektive des eigenen Bewusstseins zu erweitern.
Zum Ausklang des Kongresses wird der bekannte Psychologe Stephan Grünewald, der mit seinem Buch „Die erschöpfte Gesellschaft“ einen Bestseller zur inneren Verfassung der Gegenwart landete, in seinem Festvortrag die vorherrschende Kultur „besinnungsloser Überbetriebsamkeit“ ins Visier nehmen und betrachten, welcher „Dehnungsfugen im Alltag“ es bedarf, um aus dem Erschöpfungs-Modus wieder zu schöpferischer Kreativität zu finden.
Veranstaltet wird der Kongress von der Identity Foundation, DĂĽsseldorf, der
Udo Keller Stiftung Forum Humanum, Hamburg, und der Oberberg Stiftung, Berlin.
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Veranstaltungsort ist das dbb forum, FriedrichstraĂźe 169/170, 10117 Berlin.
Conference Fee:
449,- Euro
Wissenschaftlicher Beirat:
Prof. Dr. Tobias Esch, Hochschule Coburg, Harvard Medical School (Vorsitzender)
Prof. em. Dr. Michael von Brück, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Britta Hölzel, Technische Universität München
Dr. Ulrich Ott, Bender Institute of Neuroimaging, Universität Gießen
Prof. Dr. Stefan Schmidt, Europa Universität Viadrina, Universitätsklinikum Freiburg
Prof. Dr. Dr.phil. Harald Walach, Europa Universität Viadrina
Veranstalter:
Die Identity Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung für Philosophie und realisiert Projekte zu Fragen der Identität. Bisherige Forschungsthemen waren unter anderem die Entwicklung von Eliten, das Selbstverständnis der Deutschen und Aspekte der persönlichen Entfaltung des Menschseins. Als Kooperationspartner des Philosophie-Festivals phil.Cologne ist die Stiftung Gastgeber der Salon-Reihe „Ein neues Zeitalter erwacht“.
Die gemeinnützige Oberberg Stiftung ist benannt nach dem Gründer der Oberbergkliniken, Prof. Dr. Matthias Gottschaldt. Sie wurde 1998 von seiner Frau Dr. Edda Gottschaldt ins Leben gerufen. Ihre Vision ist die Förderung einer Integralen Heilkunst. Die Stiftung schlägt eine Brücke von der Pathogenese zur Salutogenese, von der Selbsttranszendenz zu Wachstum und Verbundenheit.
Udo Keller Stiftung Forum Humanum
In einer Zeit des zunehmenden Zugriffs von Technik und Ökonomie auf das Humanum möchte die Stiftung an die Bedeutung des geistigen und religiösen Erbes der menschlichen Weltkulturen erinnern. Die weitere Entwicklung des Menschen wird entscheidend davon abhängen, ob und wie es gelingt, die reichhaltigen Potentiale dieser Traditionen für die Zukunft fruchtbar zu machen. Die Stiftung ist unter anderem Mitinitiatorin des interdisziplinären FORUM SCIENTIARUM an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Förderin des Verlags der Weltreligionen.
Kooperationspartner:
Institut Zen & Leadership
Das Institut Zen & Leadership unter der Leitung von Dr. Anna Gamma (Katharina-Werk, Basel) bietet Menschen in unterschiedlichen Positionen und Arbeitsfeldern Raum, um aus der Kraft der Stille in der Führungsverantwortung stehen zu können. Fachkompetenz vorausgesetzt, gewinnen sie in der Verbundenheit mit der inneren Mitte ein hohes Maß an Selbstkompetenz und Führungskompetenz. Die Weiterbildungsangebote werden in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnerinnen und -partnern im In- und Ausland durchgeführt.
Auf Basis der spirituellen Impulse von Willigis Jäger hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine große international tätige Weggemeinschaft entwickelt. Die West-östliche Weisheit – Willigis Jäger Stiftung verleiht dem Wirken von Willigis Jäger eine übergreifende kommunikative Form und setzt damit auch in der breiteren Öffentlichkeit ein Zeichen für den spirituellen Wandel, der sich in der Gesellschaft der heutigen Welt vollzieht.
Kontakt Kongressorganisation/Presse:
Meditation & Wissenschaft 2016
Dr. Nadja Rosmann
content + creation + consulting
HofheimerstraĂźe 21A
65719 Hofheim
Tel: +49(0) 6192 20 68 258
Fax: +49(0) 3222 39 43 886
Nadja.Rosmann(at)meditation-wissenschaft.org
www.meditation-wissenschaft.org