(PresseBox) - Black-Box Etikettierungslogik
Bei der CHT R. Beitlich GmbH werden täglich viele Etiketten gedruckt. Sehr viele. Mehr als 10.000 Etiketten in ca. 50 verschiedenen Layouts stellen die durchschnittlich 50 aktiven User vor große Herausforderungen.
Um diese großen Mengen zu managen, hatte die CHT ein Etikettierungssystem als Individuallösung programmiert. Hierfür wurde eine separate Datenbank zur Speicherung der SAP Stamm- und Bewegungsdaten angelegt, die für die Etiketten benötigt waren. Das System verfügte über mehrere IDoc-Schnittstellen zu SAP MM und SD sowie über eine HTML-Schnittstelle zu SAP EH&S. Doch die Übertragung der großen Datenmengen von SAP ins Etikettiersystem stieß schnell an ihre Grenzen.
Eines der größten Probleme bestand in der redundanten Datenhaltung. Aufgrund der zeitgesteuerten Übertragung vom SAP waren die Stammdaten nicht immer aktuell. Hinzu kam, dass die Logik zum Aufbau der Etiketten (bspw. die Ausgabe von Gefahrstoffen oder Warnhinweisen) nur im Etikettierungssystem hinterlegt war und für die SAP User waren die einzelnen Schritte kaum nachvollziehbar.
?Unsere individuell programmierte Lösung?, so der ITManager Martin Schmälzle, ?hatte ein sehr benutzerunfreundliches Frontend. Für die CHTMitarbeiter war sie eine Art Black-Box, denn die Programmlogik war nicht nachvollziehbar und die vielen Schnittstellen zu SAP sowie die separate und redundante Datenhaltung ermöglichten kein flexibles Arbeiten.?
?Wir sahen hier ein enormes Optimierungspotenzial?, so der Leiter SAP Competence Center Georg Müller ?und begannen mit der Arbeit an einem Anforderungskatalog und machten uns anschließend auf die Suche nach einem geeigneten Software-Anbieter.?
Die Anforderungen an eine vollautomatisierte und SAP integrierte Lösung:
? Alle Stammdaten und Etikettierungslogiken sollen nur noch im SAP liegen,
? Betreuung des gesamten Systems muss durch CHT möglich sein,
? Anpassung und Entwurf von Etikettenlayouts müssen durch CHT möglich sein,
? Gute Monitoring-Möglichkeiten und Fehlerprotokollierung,
? Flexible Anbindung verschiedener Druckertypen,
? Papierdruck, PDF-Erzeugung und E-Mailversand muss möglich sein,
? Vorschau und Ansicht auf Etiketten ohne Druck,
? Archivierung und Nachdruckmöglichkeit, ? Verschiedene Etikettengrößen müssen prozessintegriert erzeugt werden können,
? Dynamische Zusammenführung mehrerer Etiketten auf einem DIN A4 Papier um Abfall zu vermeiden; je nachdem wie viele Gebinde eine Lieferung enthält,
? Sehr gute Performance,
? Standortübergreifende Ansteuerung von Druckern,
? Einbindung von Bildern (Logo, Gefahrstoff- und Gefahrgutsymbole, Handhabungssymbole etc.),
? Andruck von Barcodes,
? Benutzerfreundliches Frontend
Die Entscheidung
?Die Suche nach einem geeigneten Anbieter?, so Martin Schmälzle und Georg Müller, ?gestaltete sich einfacher als erwartet. MembrainPAS LM in Kombination mit NiceLabel erfüllen alle unsere Anforderungen. Die schlanke Lösung passt von der IT-Architektur her optimal zur CHT-Systemlandschaft und wir können sie eigenständig erweitern und anpassen?.
Implementierung
Die Implementierung von MembrainPAS LM erfolgte stufenweise. Zuerst wurde das bzgl. Datenfindungslogik und Layout einfachste Etikett angegangen, das ?QK-Etikett? für Rückstellproben aus dem Produktionsprozess. Nachdem die Datenfindung und das Layout in MembrainPAS LM/NiceLabel erstellt waren, wurde das Etikett parallel zum entsprechenden ?alten? Etikett als reines PDF ohne Ausdruck erzeugt. Die Fachabteilungen prüften anschließend das mittels MembrainPAS LM erzeugte Etikett und verglichen es mit dem ?alten?. Dabei kamen auch Fehler im ?alten? noch produktiven Etikett zum Vorschein, wonach das neue Etikett gleich optimiert werden konnte.
Nach Abnahme des Etiketts durch die Fachabteilungen erfolgte schrittweise die Produktivnahme des Etiketts in verschiedenen Werken. Auf die gleiche Art und Weise wurden auch die anderen Etikettentypen schrittweise auf MembrainPAS LM umgestellt.
Test- und Produktivumgebung
Sowohl die Test- als auch die Produktivumgebung von MembrainPAS LM/NiceLabel laufen im Rechenzentrum am Standort Tübingen. Benutzer greifen nur über die SAP GUI zu.
MembrainPAS LM im Einsatz
Mit MembrainPAS LM werden an insgesamt sechs Standorten (DE, AT und CH) unterschiedlichste Etiketten erzeugt:
? QK-Etiketten
? Wareneingangsetiketten
? Interne Lageretiketten
? Gefahrstoffetiketten
? Gefahrgutetiketten
? Kunden-Versandetiketten
? Diverse Sonderetiketten
Die Software läuft zentral in zwei redundanten Rechenzentren in Tübingen und sämtliche hierfür erforderliche Daten liegen im SAP ERP. Hierzu gehören sowohl Stammdaten aus SD und MM als auch aus EH&S, die in einem externem SAP System gehostet werden.
Alle Etiketten werden vollautomatisiert und entsprechend der SAP SD, MM und QM Prozesse gedruckt, z.B. die Gefahrstoff- und Kunden-Versandetiketten in der Versandzone während der Kommissionierung.
Je nach Etikett und auslösendem Prozessereignis wird automatisch der entsprechende Drucker genutzt. MembrainPAS LM unterstützt auch die Umsetzung verschiedener Druckerfindungslogiken, wie
? SAP User bezogen,
? werksbezogen,
? kommissionierplatzbezogen und
? versandstellenbezogen
CHT erzeugt verschiedene Etikettengrößen - von DIN A5 bis DIN A8. Die Größenfindung erfolgt automatisch anhand der Gebindegröße (1000-Liter-Container, 120-Liter-Fass, 1-KG-Mustegebinde, Säcke etc.). Der Ausdruck der Etiketten erfolgt auf konventionellen Farb-Laserdruckern mit 3 bis 4 Motorschächten. In jedem Schacht liegt ein anderes Trägerpapier, bspw. DIN A4 mit 2 x DIN A5 Etiketten oder DIN A4 mit 4 x DIN A6 Etiketten oder DIN A5 Papier mit 4 x DN A7 etc.
Um Abfall zu vermeiden, werden die Etiketten je nach Anzahl der Gebinde und der zu druckenden Etikettentypen auf einem Vordruck zusammengefasst.
Monitoring
Das gesamte Monitoring erfolgt über das SAP Application-Log im Membrain Label-Monitor. Zusätzlich hat die CHT ein Cockpit entwickelt, um
? automatisch erzeugte Etiketten nachzudrucken,
? Etiketten manuell mit Daten zu füllen und auszudrucken,
? die Druckerfindung und Zuordnung zu steuern sowie
? die auf den Etiketten verwendete Sprache einzustellen.
Akzeptanz und Ausblick
?Mit MembrainPAS LM sind wir und alle Kolleginnen und Kollegen, die damit arbeiten?, so Martin Schmälzle und Georg Müller, ?sehr zufrieden. Alle Funktionen sind in SAP integriert und wir haben nun nur noch eine Benutzeroberfläche. Wir sind viel flexibler im Nachdrucken von automatisch erzeugten Etiketten und sind, was die Fehlerfindung, -meldung und Korrektur angeht, bereits am Anfang der Prozesskette aktiv beteiligt ? z.B. bei der Wareneingangsbuchung; wir können Fehler sofort am Monitor erkennen und Korrekturen am Etikett vornehmen, ohne es vorher drucken zu müssen.? Kurz: Wir haben einen viel höheren Grad an Automatisierung als vorher.?
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