(ots) -
In den letzten Wochen verfolgten viele Medien die konjunkturelle
Entwicklung in China mit Sorge: der Renminbi war so schwach wie
zuletzt in 2011, die Aktienmärkte spielten verrückt und nun zeigen
die aktuellsten BIP-Zahlen, dass das Wachstum in China an Fahrt
verliert.
Steht China, die bisher verlässliche Wachstumslokomotive der
Weltwirtschaft vor ernsthaften Problemen? Wird China aufgrund der
aktuellen Herausforderungen die bisherigen Liberalisierungsschritte
zurückfahren?
Sven Jürgensen, Head of FX Sales bei HSBC, glaubt das nicht: "
China befindet sich in einer Phase der Wachstumsadjustierung. Die
aktuelle Volatilität der chinesischen Währung ist auch ein Zeichen
ihrer zunehmenden Eigenständigkeit."
Der Währungsexperte führt weiter aus, dass China aufgrund der
extrem hohen Währungsreserven diese Dynamik auch zukünftig gut
aushalten werde. Auch wenn die chinesische Wirtschaft von einer
aktuellen Abwertung des RMB profitiert, sei dies nicht zentrales Ziel
der Währungspolitik. Die Turbulenzen der chinesischen Aktienmärkte
seien hierbei ein zu vernachlässigender Faktor, da Kleininvestoren
dominierten und keine signifikante internationale Vernetzung bestehe.
Sicher sei jedoch: China muss keinen seiner Liberalisierungsschritte
zurücknehmen.
"Momentan muss China viele Bälle gleichzeitig in der Luft
behalten, um den Umbau hin zu einer konsum- und
dienstleistungsorientierten Volkswirtschaft umzusetzen",
unterstreicht auch Chinaexperte Bernhard Esser, Director Treasury
Research bei HSBC. Besonders wichtig sei jetzt, privaten Investoren
einen effizienteren Kreditzugang zu ermöglichen und die
Fehlallokationen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig setzt China
auch auf ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft, weshalb auch
zukünftig mit einer Wachstumsprognose von durchschnittlich 6,7
Prozent zu rechnen ist.
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