(ots) - Verkehrsministerium erwartet "empfindliche
Beeinträchtigung" des Verkehrs durch Grenzkontrollen in Österreich
Staatssekretär Ferlemann hält Verzögerungen im Skandinavienverkehr
für "verkraftbar"
Osnabrück. Die Bundesregierung rechnet mit erheblichen
wirtschaftlichen Auswirkungen, wenn Österreich Obergrenzen für
Flüchtlinge und als Folge Grenzkontrollen einführt. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte
Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann, er erwarte eine "empfindliche
Beeinträchtigung" des Verkehrs. "Wir müssen jetzt abwarten, wie sich
die Lage in Österreich entwickelt", sagte der CDU-Politiker. Noch
größere Folgen hätte es, falls Italien die Grenzen schlösse. "Am
Brenner würden sich aufgrund des weitaus größeren Warenverkehrs
riesige Schlangen bilden", warnte er. Die Verzögerungen, die für
Speditionen durch die neuen Grenzkontrollen im Skandinavienverkehr
entstehen, hält Ferlemann hingegen für "verkraftbar". Der
Güterverkehr auf der Schiene laufe nahezu reibungslos. Im Lkw-Verkehr
würden die Verzögerungen von ein oder zwei Stunden von den
Transportunternehmen derzeit noch "eingepreist", sagte er weiter. Das
Bundesverkehrsministerium stehe in engem Kontakt mit den
Interessenverbänden der Speditionen. Der Staatssekretär zeichnete
düstere Szenarien für den Fall, dass Deutschland dem Beispiel der
Nachbarn folgt und seinerseits die Grenzen schließt. Dieser "Rückfall
in die 60er-Jahre" würde für Deutschland als größte Exportnation sehr
teuer werden und Europas Freizügigkeit völlig infrage stellen, was
auch Pendler hart träfe. Ferlemann warnte ferner vor neuen und
extremen Gefahren für Deutschlands Handelsschiffe und deren Reeder
durch die starke Zunahme von Piraterie vor der Westküste Afrikas und
in Asien. Im Osten Afrikas vor der somalischen Küste habe die Mission
Atalanta der Bundeswehr wirksamen Schutz vor Piraten gebracht.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207