(ots) - Mieterbund: Pläne der Bundesregierung für
Wohnungsbau reichen nicht
Präsident Rips fordert mehr Geld für Bau von Sozialwohnungen
Osnabrück. Der Deutsche Mieterbund (DMB) hält die
Wohnungsbau-Offensive der Bundesregierung für unzureichend. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte der
Präsident des Mieterbundes, Franz-Georg Rips, die Verdoppelung der
Gelder des Bundes für den sozialen Wohnungsbau auf zwei Milliarden
Euro jährlich genügten allein nicht. "Wir brauchen auch zusätzliche
Finanzmittel für den sozialen Wohnungsbau von den Ländern", forderte
Rips. Die Ankündigung von Bauministerin Barbara Hendricks (SPD), mit
Steueranreizen Investoren anzulocken, sei zwar ein Schritt in die
richtige Richtung. Der Mieterbund fordert aber auch die schnellere
Erschließung von Baugrundstücken, schnellere Bau- und
Genehmigungsverfahren und die Bereitstellung von Bauland.
Mit Blick auf die aktuelle Wohnungsnot und die Unterbringung von
Flüchtlingen sagte Rips: "Uns brennen die Wohnungsprobleme unter den
Nägeln." Aktuell fehlten bereits 800 000 Wohnungen. "Der jährliche
Neubau von etwa 250 000 bis 270 000 Wohnungen reicht bei weitem nicht
aus, die seit Jahren ansteigende Nachfrage zu befriedigen." Nach
Ansicht des Mieterbundes müssen jedes Jahr mindesten 400 000
Wohnungen neu gebaut werden. Das ist deutlich mehr als die
Bundesregierung schätzt, die den Bedarf auf 350 000 Wohnungen
jährlich beziffert. Nach Auffassung von Rips werden vor allem
Mietwohnungen gebraucht, also bezahlbare Wohnungen für mittlere
Einkommen und Sozialwohnungen. "Die Politik muss jetzt endlich
handeln", forderte der Präsident des Mieterbundes.
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