PresseKat - 2015 in MV deutlich mehr Hornhauttransplantationen

2015 in MV deutlich mehr Hornhauttransplantationen

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Die Zahl der Hornhauttransplantationen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) ist 2015 um 31 Prozent gestiegen. An der UniversitĂ€tsmedizin Rostock hat sie sich mit 52 HornhĂ€uten gegenĂŒber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Voraussetzung ist die Augenhornhautspende. Die DGFG arbeitet im Bereich der Spende seit vielen Jahren mit allen großen Kliniken in MV zusammen.

(firmenpresse) - „Eine Hornhauttransplantation ist oft die einzige Möglichkeit, um Patienten das Augenlicht zu retten und LebensqualitĂ€t zu spenden. Sie ist die Ă€lteste, hĂ€ufigste und erfolgreichste Transplantation beim Menschen“, sagt Professor Dr. Anselm G. M. JĂŒnemann, Direktor der UniversitĂ€ts-Augenklinik Rostock. Er freue sich, dass seine Klinik zu diesem Erfolg beitragen konnte. Die von vier UniversitĂ€tskliniken getragene Deutsche Gesellschaft fĂŒr Gewebetransplantation (DGFG) hat im vergangenen Jahr in MV insgesamt 126 Patienten mit einer Augenhornhaut versorgt. Das sind 30 Patienten mehr als im Vorjahr. „Wir können den Bedarf in MV mehr als decken“, sagt Martin Börgel, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der DGFG. Alle Patienten der Transplantationsprogramme in Rostock, Schwerin, Greifswald, Neubrandenburg und Demmin konnten versorgt werden. Die Entwicklung der Gewebespende sei in den vergangenen Jahren eine Erfolgsgeschichte gewesen, so Börgel.

2015 trat die UniversitĂ€tsmedizin Rostock der gemeinnĂŒtzigen DGFG als Gesellschafter bei - dem grĂ¶ĂŸten Netzwerk der Gewebemedizin in Deutschland. Weitere Gesellschafter sind seit 2007 die Medizinische Hochschule Hannover, das UniversitĂ€tsklinikum Leipzig und das UniversitĂ€tsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. „Wir freuen uns, mit der UniversitĂ€tsmedizin Rostock einen etablierten Partner in MV gefunden zu haben“, sagt Börgel. „Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit regionalen Partnern eröffnen wir der Gewebespende neue Perspektiven“, sagt Börgel. Der Beitritt der UniversitĂ€tsmedizin Rostock setze ein deutliches Signal in der Region. Alle grĂ¶ĂŸeren Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten seit Jahren mit der DGFG zusammen.

Voraussetzung fĂŒr jede Transplantation ist die Augenhornhautspende. Die DGFG koordiniert seit vielen Jahren gemeinsam mit der UniversitĂ€tsmedizin Rostock, der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald, den HELIOS und Sana Kliniken sowie mehreren DRK-KrankenhĂ€usern die Gewebespende in MV, zu der auch die Hornhautspende gehört. Das Bundesland hatte auch 2015 die meisten Gewebespender im bundesweiten Vergleich. Insgesamt haben 394 Menschen ihre Augenhornhaut nach dem Tod gespendet. In Rostock waren es 116 Spender. „Mit diesem Geschenk ans Leben konnten wir alle Transplantationsprogramme in MV mit HornhĂ€uten versorgen“, sagt Börgel. Gewebe werden im Gegensatz zu Organen nicht sofort transplantiert. Sie werden zuvor in einer Gewebebank aufbereitet und gelagert. Die DGFG betreibt in Schwerin gemeinsam mit den HELIOS-Kliniken eine ihrer grĂ¶ĂŸten und modernsten Gewebebanken. 2015 gingen dort insgesamt 744 HornhĂ€ute ein. Die Gewebespenden kamen ĂŒberwiegend aus MV, aber auch aus anderen Regionen Deutschlands. 2015 haben insgesamt 2.089 Menschen im Netzwerk der DGFG Gewebe gespendet. Das entspricht einer Steigerung von knapp 13 Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr.





Neben der Kornea- und Gewebebank Schwerin arbeitet die DGFG seit vielen Jahren mit den beiden universitĂ€ren Hornhautbanken in Rostock und Greifswald zusammen. Spenden aus MV werden in der Regel in einer dieser regionalen Gewebebanken fĂŒr die Transplantation vorbereitet. Der Bedarf an Hornhauttransplantaten im MV kann mittlerweile mehr als gedeckt werden. „Deshalb profitieren auch zahlreiche andere Transplantationsprogramme in ganz Deutschland von der positiven Entwicklung“, sagt Börgel. Die DGFG hat in den vergangenen Jahren in innovative Technologien investiert, um neue Verfahren bei der Bearbeitung von Geweben zum Einsatz zu bringen. Seit Dezember 2015 hat die DGFG als einzige Einrichtung in Deutschland die Erlaubnis, im Reinraum vorprĂ€parierte HornhĂ€ute fĂŒr DMEK-Transplantationen abzugeben. Bei dieser OP-Technik muss der Operateur nur eine dĂŒnne Schicht der Hornhaut austauschen. Die SehfĂ€higkeit der Patienten erholt sich schneller. Das Infektionsrisiko sinkt. Mehr als zwei Drittel der transplantierten Patienten an der UniversitĂ€ts-Augenklinik haben bereits von diesen lamellĂ€ren Transplantationen profitiert.

Die Gewebespende, insbesondere die Augenhornhautspende, ist im Gegensatz zur Organspende nicht an die Feststellung des Hirntods gebunden. Deshalb sind ein Großteil der in Deutschland verstorbenen Menschen mögliche Augenhornhautspender. Etwa 8.000 Patientinnen und Patienten benötigen allein in Deutschland jĂ€hrlich eine Augenhornhauttransplantation. Sie wird seit ĂŒber 100 Jahren erfolgreich praktiziert. Auch Brillen- oder KontaktlinsentrĂ€ger sowie Menschen mit einer Augenerkrankung oder einer Augenoperation kommen als Spender in Frage. Selbst die meisten Krebserkrankungen stellen keinen Ausschlussgrund dar. „Die Ă€lteste Hornhautspende kam von einem ĂŒber hundertjĂ€hrigen Menschen“, sagt Börgel. Die Entnahme sei bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich.

(Alle Jahreszahlen 2015 sind vorlÀufig.)

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Die Deutsche Gesellschaft fĂŒr Gewebetransplantation (DGFG) ist eine unabhĂ€ngige, gemeinnĂŒtzige Gesellschaft, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland unterstĂŒtzt. Die DGFG baute ein Netzwerk zahlreicher deutscher Kliniken, Gewebebanken und transplantierender Einrichtungen auf, die ausschließlich im Bereich der nicht-kommerziellen Gewebespende tĂ€tig sind. Es ist das grĂ¶ĂŸte deutsche Netzwerk seiner Art auf dem Gebiet der Gewebemedizin. Gesellschafter sind neben der UniversitĂ€tsmedizin Rostock die UniversitĂ€tsklinika Dresden und Leipzig sowie die Medizinische Hochschule Hannover.



PresseKontakt / Agentur:

Tino Schaft
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0511 – 563 559 34
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Datum: 22.01.2016 - 12:52 Uhr
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Freigabedatum: 22.01.2016

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