(ots) - Der weltbekannte Delfinschützer Ric O'Barry aus den
USA wurde bei seiner Einreise nach Japan auf dem internationalen
Flughafen von Tokio am vergangenen Montag von den
Einwanderungsbehörden verhaftet und wird weiterhin an einer Einreise
gehindert. Heute morgen hat Japan seine Ausreise angeordnet,
gleichwohl weigert sich O'Barry die Haftanstalt in der Nähe des
Flughafens zu verlassen.
Als Grund seiner Verhaftung wurde nach Angaben seines Anwalts
vorgeschoben, dass O'Barry im August letzten Jahres bei seiner
Einreise verschwiegen habe, an einer Veranstaltung gegen das
alljährliche Abschlachten von Delfinen in Japan teilgenommen zu haben
und er wäre damit einer bezahlten Tätigkeit nachgegangen, die ein
Einreisevisum erforderlich gemacht hätte. Der Aufenthalt für
US-Bürger in Japan als Tourist, anlässlich der Teilnahme an
Konferenzen und im Rahmen von Handelsbeziehungen sei allerdings für
einen Zeitraum von 90 Tagen Visa-frei, heißt es auf der Homepage des
japanischen Außenministeriums.
Einer der wesentlichen Gründe der japanischen Einwanderungsbehörde
für die verweigerte Einreise ist offenbar, dass O'Barry in
Zusammenhang mit dem Oskar-prämierten Film "Die Bucht" das blutige
und alljährliche Abschlachten von Delfinen im Fischerort Taiji
aufgedeckt hat. Die schönsten Delfine werden vorab weltweit an
Delfinarien für bis zu 100.000 Euro verkauft. Ganz offensichtlich
haben die japanischen Behörden einen Grund konstruiert, um die
kritische Berichterstattung über die Delfintreibjagden durch O'Barry
zu stoppen, zumal er seit Jahren weiterhin über die Delfinmassaker
aus Japan berichtet und nach Taiji gereist war.
O'Barry wurde im Jahr 2011 mit dem deutschen Medienpreis Bambi in
der Kategorie "Unsere Erde" ausgezeichnet. Der Umweltschutzpreis der
Vereinten Nationen (UNEP) wurde dem Delfinschützer bereits 1991
verliehen. O'Barry trainierte in den 60'er Jahren die Delfine für die
TV-Serie "Flipper" und konvertierte nach Abschluss der Serie zum wohl
bekanntesten Delfinschützer, weil er sich für die in Zusammenhang mit
der Sendereihe weltweit eingerichteten Delfinarien mit Wildfängen
verantwortlich fühlt. In Deutschland kooperiert O'Barry seit Jahren
mit dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und unterstützte mehrfach
Veranstaltungen des Forums gegen die Delfinhaltungen in den Zoos von
Duisburg und Nürnberg.
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