(ots) - Bundeswirtschaftsministerium baut Beratung für
Beschäftigte der Fleischbranche aus
500 000 Euro für Info-Stellen - Feste Einrichtung in Oldenburg -
Branche von Missbrauch bei Werkverträgen stark betroffen
Berlin. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert mit 500 000 Euro
den Auf- und Ausbau von Beratungsangeboten für Beschäftigte in der
Fleischindustrie. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Samstag). Geplant ist eine neue, feste Beratungsstelle in Oldenburg.
Die schon existierenden Angebote in Dortmund und in Kiel sollen
zusätzliches Personal erhalten.
Nach Information der "NOZ" geht es um die Bekämpfung des
Missbrauchs von Werkverträgen. Diese dürften von Unternehmen nicht
dazu genutzt werden, Stammarbeitsplätze zu verdrängen und
Tarifverträge zu umgehen, hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) wiederholt betont. Sein Ministerium will durch
Aufklärung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegen rechtswidrige
Vertragskonstruktionen vorgehen, mit dem sich Arbeitgeber gegenüber
verantwortungsbewussten Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil
verschaffen könnten - zulasten der Beschäftigten.
Allein in der niedersächsischen Fleischbranche sind rund 10 000
überwiegend ausländische Arbeiter per Werkvertrag tätig, ein Großteil
davon in Weser-Ems. Immer wieder waren deren Ausbeutung sowie die
schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen
geraten. Das Land Niedersachsen hat bereits Anfang 2014 eine
Initiative gestartet, um den Betroffenen zu helfen. Zwei in Oldenburg
stationierte Beraterinnen sind in einem speziell ausgestatteten Bus
in Weser-Ems unterwegs.
Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte im vergangenen September
mit den Branchenführern Tönnies, Wiesenhof, Westfleisch, Danish Crown
und Vion eine Selbstverpflichtung vereinbart. Danach sollen bis Juli
2016 sämtliche Jobs in diesen Unternehmen auf deutsches Arbeitsrecht
umgestellt werden. Die Branchenriesen appellierten an kleine
Unternehmen, dem Beispiel zu folgen.
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