(ots) - "Mit ihrem Plan, die Überlassungshöchstdauer in der
Arbeitnehmerüberlassung auf 18 Monate zu begrenzen und die
Entlohnungssysteme zu verkomplizieren, rüttelt die große Koalition an
einer der gesetzlich sichersten Vertragsformen im Projektgeschäft",
kritisiert Markus Eckhardt, Geschäftsführer des
Ingenieurdienstleisters Brunel GmbH, die von Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles vorgesehene Gesetzesnovelle. Laut ihm gefährdet die
Änderung die Flexibilität von Unternehmen im Hochtechnologie-Bereich
- und damit deren Stellung im internationalen Wettbewerb. Gut
funktionierende Teams aus internen und externen Experten würden durch
eine beschränkte Höchstüberlassungsdauer auseinandergerissen: "Gerade
hochqualifizierte Ingenieure, Informatiker und Techniker werden
einerseits häufig in Projekten mit langen Laufzeiten eingesetzt, denn
nachhaltige Entwicklungsprojekte dauern ihre Zeit. Andererseits
greifen deutsche Firmen aufgrund eines projektspezifischen
Fachkräftemangels verstärkt auf die Arbeitnehmerüberlassung zurück.
Mit der Begrenzung würde den Unternehmen und dem Arbeitsmarkt massiv
geschadet. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir mehr, statt
weniger Flexibilität", so Eckhardt weiter. Er sieht die Gefahr, dass
Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen ins Ausland
verlagern - damit würde dem Standort Deutschland wertvolles Know-how
verloren gehen.
Die Anpassung der Entlohnung nach neun Monaten ist
unwirtschaftlich
"Natürlich müssen hochqualifizierte Experten entsprechend entlohnt
werden", betont Markus Eckhardt. Dies dürfe jedoch nicht
verkompliziert werden: "Laut Nahles´ aktuellen Plänen sollen die
externen Mitarbeiter nach neun Monaten den gleichen Lohn erhalten wie
die Stammbelegschaft. Das ist hochgradig unwirtschaftlich. Denn die
Betriebszugehörigkeit der Stammbelegschaft wird dabei nicht
berücksichtigt und die Gehaltsanpassungen sorgen für einen nicht zu
rechtfertigenden bürokratischen Aufwand." Brunel arbeitet in
Deutschland seit Jahren mit einem ver.di-Tarifvertrag und garantiert
marktgerechte Gehälter sowie Sozialleistungen - unabhängig von
Anstellungsart oder Einsatzbranche. Das wissen auch die
Technikexperten, der Bewerbungseingang bei Brunel wächst
kontinuierlich: "Ãœber 30.000 waren es 2015 - ein neuer Rekord", sagt
Markus Eckhardt. Auch auf der Kundenseite sieht es in der gesamten
Branche gut aus: Von 2008 bis 2014 ist das Marktvolumen von
Engineering-Services um 2,2 Milliarden Euro auf insgesamt 9,4
Milliarden Euro* gestiegen. "Diese positive Entwicklung", so
Eckhardt, "sollte seitens der Politik als Bestätigung betrachtet
werden, dass das System des Projektgeschäfts funktioniert und demnach
weder eingeschränkt noch verkompliziert wird." Zwar räumt er ein,
dass es Marktteilnehmer im Niedriglohnbereich innerhalb der Branche
gäbe, die stärker kontrolliert werden müssten. "Deshalb aber alle
Leiharbeitsunternehmen unter Generalverdacht zu stellen und deren
Arbeit durch überzogene Gesetze zu erschweren, ist der falsche Weg",
kritisiert der Brunel Geschäftsführer. "Unsere Branche ist darauf
angewiesen, hochqualifizierte Experten für sich zu gewinnen. Um diese
zu rekrutieren, zu binden und in Kundenprojekten einsetzen zu können,
bedarf es sinnvoller gesetzlicher Regularien."
"Das wirtschaftliche System funktioniert nicht ohne Projektarbeit
in ihrer jetzigen Form"
Die in den Niederlanden ansässige Muttergesellschaft der Brunel
GmbH, Brunel International N.V., hat keinen Grund, dortige politische
Entscheidungen zu beanstanden: "Bei uns ist die
Arbeitnehmerüberlassung branchenübergreifend akzeptiert", sagt Markus
Eckhardts niederländisches Pendant, Maikel Pals von der Brunel
Nederland B.V. und betont: "Wir standen in der gesellschaftlichen
Diskussion vor 20 Jahren dort, wo Deutschland heute steht. Heute
sehen immer mehr Arbeitnehmer die Vorteile der
Arbeitnehmerüberlassung: 2013 waren rund 26 Prozent der Beschäftigten
in dieser tätig, 2020 werden es 30 Prozent sein. Sie wissen, dass sie
durch die Projektarbeit ein fachlich breitgefächertes Know-how
aufbauen können." Entsprechend resümiert Markus Eckhardt: "Vor 20
Jahren wurde in Deutschland damit begonnen, die Ãœberlassungsdauer
auszuweiten. Nun soll sie wieder eingeschränkt werden - ein Fehler.
Die Politik muss erkennen, dass das gesamte wirtschaftliche System
heute nicht ohne Projektarbeit in ihrer jetzigen Form funktioniert."
Gerne steht Ihnen Markus Eckhardt auch für ein persönliches
Gespräch zur Verfügung.
* Quelle: Lünendonk®-Studie 2015 "Führende Anbieter von
Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland"
Das Unternehmen Brunel
Mit über 40 Standorten und einem Netzwerk von rund 3.000 hoch
qualifizierten Mitarbeitern ist die 1995 gegründete Brunel GmbH einer
der führenden Ingenieurdienstleister Deutschlands. Seit mehr als 20
Jahren setzen die Brunel Ingenieure, IT-Spezialisten, Entwickler,
Techniker und Manager im deutschsprachigen Raum Projekte in der
ganzen Bandbreite modernen Engineerings um. Dabei lösen die Brunel
Experten komplexe Aufgaben entlang der gesamten Prozesskette: von der
Entwicklung über Konstruktion, Verifikation, Prototyping und Testing
bis hin zum Management Support. Zudem verfügt der
Ingenieurdienstleister neben spezialisierten Projektbüros auch über
Entwicklungszentren mit Kompetenzen in den Bereichen Engineering,
Prüfstandbau, Hard- und Softwareentwicklung sowie Prüfungen für die
Fahrzeug- und Verkehrstechnik. Die Brunel GmbH ist Teil der
Unternehmensgruppe Brunel International N.V., die mit mehr als 13.000
Mitarbeitern an 109 Standorten in 37 Ländern aktiv ist.
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Annika Helm
Brunel Service GmbH & Co. KG, Marketing & Kommunikation
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