PresseKat - Private Zimmervermietung: Bürger gegen scharfe Regeln

Private Zimmervermietung: Bürger gegen scharfe Regeln

ID: 1315536

(firmenpresse) - Düsseldorf, 1. Februar 2016. Die meisten Deutschen sind dagegen, dass Behörden das Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum strikt umsetzen. So meinen 68,9 Prozent der Bürger, dass die private Vermietung eigener Wohnungen etwa an Touristen über Online-Portale wie Airbnb, Wimdu oder 9flats jederzeit auch ohne Genehmigung möglich sein sollte. Und 55,7 Prozent lehnen es ab, dass die Behörden bei fehlender Genehmigung Bußgelder verhängen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von 1.046 Bundesbürgern hervor, die das Marktforschungsinstitut Innofact Ende Januar 2016 für das Beratungsunternehmen Sition Property Marketing durchgeführt hat.

Der große Zoff um private Unterkünfte

Die kritische Bürgermeinung trifft auf eine zunehmend scharfe Auslegung von Zweckentfremdungsverordnungen. Weil in vielen Städten bezahlbarer Wohnraum fehlt, führen nicht nur immer mehr ein Verbot ein – etwa Berlin, Dortmund, Dresden, Freiburg, Hamburg, Köln, Konstanz, München sowie Münster. Auch bei der Strafverfolgung wollen Behörden künftig härter durchgreifen. So hat der Berliner Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel angekündigt, eine „Sondertruppe“ einzusetzen, die „illegale“ Apartments aufspürt. Auch in München oder Stuttgart sollen in Behörden neue Stellen geschaffen werden, die die Einhaltung des Zweckentfremdungsverbots überprüfen. Mit möglicherweise harten Konsequenzen: Denn bei dauerhafter Missachtung können Strafzahlungen von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Dieses Vorgehen lehnen die Deutschen größtenteils ab. Laut der Sition-Umfrage plädieren nur 11,0 Prozent der 1.046 Befragten „voll und ganz“ für Strafgelder. 14,7 Prozent „stimmen zu“ und 18,6 Prozent „stimmen eher zu“ (gesamt Zustimmung 44,3 %). Hingegen meinen 16,2 Prozent, dass eine fehlende Genehmigung „ganz und gar nicht“ sanktioniert werden sollte. 16,7 Prozent „stimmen nicht zu“ und 22,8 Prozent „stimmen eher nicht zu“ (gesamt Ablehnung 55,7 %). Beim Thema Genehmigung wünscht sich eine noch größere Mehrheit der Bürger zurückhaltende Gemeinden: 18,9 Prozent „stimmen voll und ganz zu“, dass eine private Vermietung der eigenen Wohnungen über Online-Plattformen jederzeit auch ohne Zustimmung von Behörden möglich sein sollte. 24,2 Prozent „stimmen zu“ und 25,8 Prozent „stimmen eher zu“ (gesamt Zustimmung 68,9 %). Gerade 7,6 Prozent der Befragten „stimmen ganz und gar nicht zu“, 6,0 Prozent „stimmen nicht zu“ und 17,5 Prozent „stimmen eher nicht zu“ (gesamt Ablehnung 31,1 %).





Bürger glauben nicht an Markteinfluss

Dass die Mehrheit der Deutschen ein rigides Zweckentfremdungsverbot wenig gutheißt, liegt offenbar am mangelnden Glauben an das wohnungspolitische Instrument selber. So sind laut der Sition-Umfrage 71,2 Prozent der Bürger der Meinung, dass sich das Verbot aufgrund der begrenzten Anzahl privat vermieteter Unterkünfte kaum auf die Wohnungsmärkte auswirkt. Und weniger als die Hälfte der Befragten (47,9 %) meinen, dass Zweckentfremdung knappen Wohnraum in Städten vernichtet. Zudem ist nur etwa jeder vierte Deutsche (23,0 %) davon überzeugt, dass ein Verbot zu weniger leer stehenden Wohnungen oder Zimmern führt.

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Matthias Kutzscher, Geschäftsführer
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Feldstraße 63
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Telefon:+49 (0)211 16 45 17 79
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