(ots) - Zur Reise des bayerischen Ministerpräsidenten Horst
Seehofer nach Moskau erklärt der Präsident des Bundesverbands
mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven:
"Mit seinem Moskau-Besuch knüpft Horst Seehofer an die
traditionell guten deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen an.
Gerade angesichts der Krisen in Europa und Nahost ist es zu begrüßen,
dass der Gesprächsfaden mit Russland nicht abreißt. Dazu trägt der
bayerische Ministerpräsident bei. Die einfache Wahrheit ist: Eine
Lösung der Krise gibt es nur mit Herrn Putin und nicht gegen ihn. Das
macht Gespräche so wichtig.
Die Bundesregierung sollte vor diesem Hintergrund ihre
Sanktionspolitik überdenken. Das sehen auch die Unternehmer so: Laut
unserer Umfrage lehnt bundesweit fast jeder zweite Mittelständler die
Sanktionen ab. Unter dem Embargo leiden vor allem die einfachen
Menschen in Russland, daher sehen wir dies gerade auch unter dem
Gesichtspunkt der Menschenrechte kritisch. Ungeachtet dessen müssen
sich Wirtschaft und Politik gemeinsam für die Wahrung der
Menschenrechte in Europa und aller Welt einsetzen.
Die Sanktionen schlagen zudem wie ein Bumerang auf Deutschland
zurück. So sind allein die bayerischen Ausfuhren nach Russland in den
ersten drei Quartalen 2015 im Jahresvergleich um über 36 Prozent
zurückgegangen. Umfragen zufolge rechnet über die Hälfte der in
Russland tätigen deutschen Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang
ihres Geschäfts. Besonders die ostdeutsche Wirtschaft leidet unter
den Folgen der Sanktionen, die zu massiven Umsatzeinbußen bis hin zu
sanktionsbedingten Insolvenzen führen. Das wird sich auch auf die
Beschäftigung auswirken, denn in Deutschland hängen 300.000
Arbeitsplätze vom Russland-Geschäft ab."
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