Immer häufiger wird in der Presse vor KO-Tropfen gewarnt. Von dem illegale Erwerb dieser Medikamente ist in jedem Fall abzuraten. Die tatsächliche Gefahr wird allerdings meistens überschätzt. In der Praxis ist Alkohol die am meisten missbrauchte Substanz.
(firmenpresse) - Fast jeder hat schon über K.O. Tropfen gehört, aber fast niemand weiß genau was damit gemeint ist und wie man sich schützen kann. In der Presse ist das Thema besonders im Sommer immer sehr beliebt und es wird regelmäßig davor gewarnt. Tatsächlich scheint allerdings das Risiko deutlich geringer und viele angeblicher Opfer einfach nur stark betrunken.
In vielen Zeitungen und in den Online News häufen sich Berichte über sogenannte KO-Tropfen und ihren Missbrauch. In den meisten Beschreibungen befindet sich das vermeintliche Opfer auf eine Party, in einer Diskothek oder anderen öffentlichen Veranstaltung mit vielen Teilnehmern. In einem unbeobachtem Moment tropft oder schüttet der Täter dann entweder Tropfen oder ein Pulver in den Drink des unwissenden Partygängers. Die K.O.-Tropfen betäuben das Opfer mehr oder weniger stark und machen es somit willenlos gegenüber einer möglichen Straftat. Je nach Bericht reicht die Schwere des Verbrechens von einem Diebstahl bis hin zu Missbrauch. Den Medien zufolge sind besonders Frauen gefährdet und sollen daher bei allen Veranstaltungen aufpassen.
Bei der Analyse dieses Phänomens muss man zu allererst mal erklären, dass der Begriff KO-Tropfen für eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen verwendet wird, welche alle eine bewusstseinseintrübende Wirkung besitzen. Dazu gehören zum einen Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine. Dies umfasst eine Vielzahl an Stoffen, aber die häufigsten sind Rohynol mit Wirkstoff Flunitrazepam oder Valium mit dem Wirkstoff Diazepam. Aber auch andere Stoffe aus der Gruppe der -azepame kommen prinzipiell in Frage. Ein anderer häufig erwähnter Stoff sind Ketamine, welche zu der Gruppe der Dissoziative gehören. Neuerdings sind viele Berichte über die Verwendung von Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB) und der Vorläufersubstanz GBL in den Medien erschienen. Beide Stoffe sind in der Szene als "Liquid Extasy" bekannt und werden als Droge verwendet. Besondere Aufmerksamkeit haben sie erhalten, da es bei beiden Substanzen häufig zu Erinnerungslücken kommen kann, was eine möglich Aufklärung einer Straftat sehr erschwert oder sogar verhindert. Prinzipiell können auch alle anderen Arten von Betäubungs- und Schlafmitteln verwendet werden, aber auf Grund der schwierigen Beschaffung ist die Verwendung eher selten.
Das große Interesse an der Thematik zeigt sich, wenn man in die Suchmaschine Google nach "K.O.-Tropfen kaufen" sucht. Es gibt über 66.900 Ergebnisse. Gute recherchierte Informationen findet man auf globalapo.com, welche unter KO-Tropfen eine Vielzahl an Substanzen nennt und vor der missbräuchlichen Anwendung warnt. Viele der Internetseiten in diesem Bereich sind leider reine Betrugsangebote, da das KO Tropfen kaufen natürlich nicht legal im Internet möglich ist.
In klinischen Studien zeigt sich allerdings, dass der tatsächliche Einsatz von KO-Tropfen überschätzt wird. Eine Studie des Canadian Medical Journals aus dem Jahre 2009 an 882 Frauen, welche Opfer von Missbrauch oder Belästigung wurden, wies nach, dass normaler Alkohol mit weitem Abstand die häufigste der Substanzen ist, die bei Blutuntersuchungen gefunden wurde. Auch andere häufiger gefundene Substanzen wie Marihuana oder Kokain deuten eher auf einen freiwilligen und bewussten Konsum im Rahmen einer Party hin. Nur in einem Fall wurde GHB gefunden und in einer Handvoll Fälle Ketamin. Allerdings lassen sich Stoffe wie GHB und Rohypnol nach 72 Stunden nicht mehr nachweisen. Daher bleibt die exakte Anzahl an Fällen schwer zu schätzen. Der beste Schutz vor KO-Tropfen ist daher immer noch ein bewusster Umgang mit Alkohol und falls möglich Freunde, welche auf einen aufpassen. Seinen Drink im Auge zu behalten kann allerdings nicht schaden.
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