(ots) - Anlässlich der Iran-Reise von Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier fordert das American Jewish Committee
Deutschland zum Einsatz gegen den Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb in
Teheran auf.
In einem Brief an Bundesaußenminister Steinmeier schreibt AJC
Berlin Direktorin Deidre Berger: "Anstand, Moral und Menschlichkeit
gebieten, dass die Bundesrepublik nicht tatenlos dabei zusieht, wie
die iranische Regierung die Ehre der Opfer des Holocausts und ihrer
Angehörigen immer wieder mit Füßen tritt."
"Deutschland sollte sich offensiv für eine Absage dieser
Schmäh-Veranstaltung einsetzen und, wenn notwendig, politische und
wirtschaftliche Konsequenzen folgen lassen", fügte Berger später
hinzu.
Im kommenden Juni wird im iranischen Mashhad der mittlerweile 3.
"Internationale Holocaust-Karikaturenwettbewerb" stattfinden.
Potentielle Teilnehmer weltweit wurden von der Stadtverwaltung
Teherans dazu aufgerufen, bis Juni Ihre Beiträge abzuliefern. Dem
Gewinner wird ein Preisgeld von 50.000 $ versprochen. Am 27. Januar
2016, als weltweit des Holocaust gedacht wurde, veröffentlichte Irans
oberster Machthaber Ayatollah Khamenei ein Video, in dem u.a. die
Authentizität des Völkermords angezweifelt wird.
Erst kürzlich hat die UNESCO Beschwerde beim Iran wegen des
geplanten Karikaturen-Wettbewerbs eingereicht. Generaldirektorin
Irina Bokova zeigte sich erschüttert. Der Wettbewerb widerspreche den
von der UNESCO verfolgten Zielen, "ein besseres Verständnis und
Wissen über den Holocaust zu fördern".
"Ein Regime, bei dem Antisemitismus und Holocaustleugnung zur
Staatsräson gehören, darf kein Partner für Frieden und Stabilität
sein. Wie dieser antisemitische Wettbewerb zeigt, ist der Iran noch
immer nicht bereit, die notwendige Kursänderung vorzunehmen. Erst
danach kann der Iran wieder zu einem internationalen Partner werden",
so Berger weiter.
Seit Abschluss des Atomabkommens mit dem Iran im Juli 2015 planen
mehrere deutsche Unternehmen der Infrastruktur- und
Maschinenbauindustrie, z.B. Siemens, große Investitionen in den Iran.
Bereits jetzt konnten Vorverträge in dreistelliger Millionenhöhe
vereinbart werden.
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