(ots) - Realpolitik ist anstrengend. Die Nahost-Reise
von Außenminister Frank-Walter Steinmeier führte den SPD-Mann in
Länder, die man durchaus als Schurkenstaaten bezeichnen kann, wenn
Menschenrechte universell gelten. Hinrichtungen, Diskriminierungen
und ein im 21. Jahrhundert unfassbares Verständnis von der Rolle der
Frau lassen einen ratlos zurück. Und doch war die Reise richtig. Zu
einflussreich sind Iran und Saudi-Arabien für eine
Friedensperspektive in Syrien. Und damit auch entscheidender Faktor
für den Rückgang der Flüchtlingszahlen in Deutschland. Alles hängt
mit allem zusammen. Steinmeier ist das Eichhörnchen der Außenpolitik.
Geduldig, besonnen, nachhaltig wirbt er in jedem Gespräch für Dialog
und Diplomatie. Das rechtfertigt vieles. Eine überhastete Einladung
des iranischen Staatspräsidenten Hassan Rohani gehört aber nicht
dazu. Schon aus Verbundenheit der Deutschen zum Staat Israel, den der
Iran auslöschen will. Die Bundeskanzlerin hat das Existenzrecht
Israels zurecht 2008 als deutsche Staatsräson bezeichnet. Dabei
bleibt es. Rohani kann warten.
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