(ots) -
Sperrfrist: 03.02.2016 22:45
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
- Bereitschaft zur Aufnahme von Bürgerkriegsflüchtlingen und
politisch oder religiös Verfolgten weiterhin hoch -
Die Politik der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise stößt auf
Kritik. 81 Prozent der Befragten haben nicht den Eindruck, dass die
Regierung die Flüchtlingssituation in Deutschland im Griff hat. Nur
18 Prozent sind der Auffassung, dass die Bundesregierung die Lage im
Griff hat. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends von Montag
bis Dienstag dieser Woche ergeben.
Aktuell werden eine Vielzahl von Maßnahmen in der
Flüchtlingspolitik diskutiert. Die Kürzung von Sozialleistungen für
Flüchtlinge, die sich nicht integrieren lassen wollen, wird von 88
Prozent der Befragten für richtig befunden (10 Prozent dagegen). 78
Prozent begrüßen die Entscheidung, Algerien, Marokko und Tunesien zu
sicheren Herkunftsländern zu erklären, in die Flüchtlinge schneller
zurückgeschickt werden können (13 Prozent dagegen). 77 Prozent halten
die Schaffung von Zentren an der Grenze, um Flüchtlinge ohne
Asylanspruch direkt zurückweisen zu können, für eine richtige
Maßnahme zum Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland (19 Prozent
dagegen). Die Einführung einer Obergrenze zur Aufnahme von
Flüchtlingen wird von 63 Prozent der Bevölkerung befürwortet (33
Prozent dagegen). Das sind zwei Punkte mehr als im Januar. Die
Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen den EU-Ländern wird von
53 Prozent der Befragten für richtig befunden (-4 Punkte im Vergleich
zum Vormonat). 42 Prozent lehnen diese ab. Die Aussetzung des
Familiennachzugs, u.a. für Bürgerkriegsflüchtlinge halten 44 Prozent
für eine richtige Maßnahme (-2 im Vergleich zum Vormonat). 49 Prozent
lehnen sie ab.
Die Akzeptanz einiger Fluchtgründe ist in der Bevölkerung
weiterhin hoch: 94 Prozent der Befragten finden es richtig, dass
Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg
geflohen sind (2 Punkte weniger im Vergleich zum
September-ARD-DeutschlandTrend). Selbst bei den AfD-Anhängern
unterstützen dies 76 Prozent. 73 Prozent aller Befragten befürworten
eine Aufnahme bei politischer oder religiöser Verfolgung (-9). Bei
den AfD-Anhängern unterstützen dies 50 Prozent. Nur 25 Prozent aller
Befragten finden, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll, die
geflohen sind, weil sie in ihrem Heimatland keine Arbeit und kein
Auskommen haben (-3). Bei den AfD-Anhängern unterstützen dies 5
Prozent.
Ausgewählte Zahlen werden ab 18 Uhr bei Tageschau.de
veröffentlicht und dürfen dann bereits verwendet werden.
Befragungsdaten
-Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab
18 Jahren -Fallzahl: 1.004 Befragte -Erhebungszeitraum: 1.2.2016
bis 2.2.2016 -Erhebungsverfahren: Computergestützte
Telefoninterviews (CATI) -Stichprobe: Repräsentative
Zufallsauswahl/Dual Frame -Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1**
Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem
Anteilswert von 50%
www.ard-foto.de
Besuchen Sie auch die WDR-Presselounge: presse.WDR.de
Pressekontakt:
Ihre Fragen richten Sie bitte an:
WDR Presse und Information
Telefon 0221 220 7100
wdrpressedesk(at)wdr.de